Einer der Hauptgründe, warum ich nach Finnland im Winter reisen wollte, ist, die finnischen Wälder per Ski zu entdecken. Was ist hier anders als bei uns, wie ist es mit soviel Schnee? Wie sehen die Bäume aus? Wie ist die unendliche Weite? Es klingt vielleicht blöd, aber ich hatte den Eindruck, dass die Natur hier mit Dir spricht. Die Bäume strahlen eine Magie aus, die Dich direkt berührt.
Wir folgen der relativ bescheiden beschilderten Hapimag-Loipe, überqueren eine Straße und sind auf den glitzernden Flächen. Die Spur ist eingeschneit, heute war noch niemand hier. Wir legen die Loipe selbst wieder frei. Es geht hügelig auf und ab, eine Langläuferin erklärt uns, dass in ca. 3 km ein Feuerplatz wäre. Als wir dort ankommen, empfängt uns eine gemütliche Steinhütte mit Holzdach. Innen ein Feuerplatz, Werkzeug, Holz und ein Log-Buch, in das wir uns natürlich eintragen. Sogar Jacken für die Pause hängen dort, falls es zu kalt wird. Das ist Finnland, man findet vielleicht nicht überall ein Café oder Restaurant, aber immer ein Plätzchen zum Auftauen oder Relaxen. Die Finnen sind Selbstversorger und haben stets einen Rucksack mit Proviant dabei. Toll. Vermutlich ist das über die Jahrhunderte in das Erbgut übergegangen. Wir folgen der nun gut präparierten Loipe weiter Richtung Süden, der Sonne entgegen. Die Beschilderung ist mäßig, dank Komoot können wir uns orientieren, fahren einen Bogen und erreichen wieder unsere Ursprungsloipen zurück. Langsam werden wir ein wenig müde, dennoch genießen wir die Sonne, die verschneiten, abwechslungsreichen Birken- und Fichtenwälder und den glitzernden Schnee. Es ist wirklich etwas besonders Schönes, sich hier aufhalten zu dürfen. Erschöpft erreichen wir unsere Hütte und genießen den Sonnenuntergang mit Kaffee, Kuchen, Kaminfeuer und Sauna. Das Holzhacken ist leider nicht erfolgreich gewesen, aber zum Glück ohne Verletzung und das Feuer ging auch ohne kleine Scheite an…
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