my story 2022

Kategorie: Segeltörn Croatia 🇭🇷

Kroatien Tag 6:


Mit einem Syncronsprung starten Valeska und ich in den Tag. Das Wasser ist zwar erfrischend aber unwiderstehlich. Wir sind die einzigen Buchtparker. Der Anker wird gehievt und wir steuern den Heimathafen Sukosan an. Der Wind ist ausreichend um die Segel zu setzen. Nach einer Flaute am Nachmittag haben wir sogar in der Spitze an die 20 Knoten Wind und über 5 Knoten Geschwindigkeit und müssen reffen, so dass wir nicht zu schräg im Wind stehen. Die Fahrt macht Spaß und es gibt ordentliche Wellen. Im Hafen tanken wir 50 Liter Diesel nach und dann parkt Heinz elegant rückwärts in die enge Hafenmole zwischen den bereits liegenden Nachbarbooten ein. Alle spüren den Wellengang nach. Beim lesen der Speisekarte im Restaurant Francesco spüre ich es richtig heftig. Es gibt Risotto Nero a La Pulpo. Davor noch eine Weissfischpastete mit geröstetem Brot.

Letzter Abend, Zeit für ein Resüme: Wir waren ein gutes Team und jeder hat basierend auf seinem vorhandenem Erfahrungsschatz ein enormes Stück aufbauen können. Eine schöne Teamerfahrung unter diesen tollen Voraussetzungen in der kroatischen Inselwelt segeln zu lernen.

Tag 5 Kroatien

Am nächsten Morgen hat Heinz eine Überraschung für uns. Jeder darf für 2 Stunden die Skipperschicht übernehmen. Valeska bespricht sich mit ihm und gibt uns die Törnplanung inkl. Ziel, Windstärke, Windrichtung und voraussichtlicher Entwicklung des Wetters bekannt. Wir erwarten eher wenig Wind, daher üben wir an der Hafenmole nochmal rückwärts anlegen. Dann drehen am Teller und auf offenem Meer einen Quick-Stop (praktische Lösung um das Boot sofort in einen Ruhezustand zu bringen, Wende einleiten und Steuer komplett in die eingeleitete Richtung stehen lassen, 360 Grad, Stop im Wind), Q-Wenden mit Mann über Bord Manöver und dann ist bei mir die Orientierung komplett hinüber. Ich vergesse, wo oben und unten ist, wo der Wind herkommt und wo der Apfel ist, den wir als Markierung versenkt haben. Echt krass! Das muss besser werden.
Zur Entspannung fahren wir nach dem Manövertraining in eine Bucht an der Insel Murter und lassen dort den Anker in die Tiefe hinab. Natürlich auf Sand ohne das Seegras zu schädigen. Der Anker macht ordentlich Lärm. Wir Mädels fahren mit dem Dinghi zum Strand, wo ein Campingplatz ist und gehen über die Hügel nach Murter zum Einkaufen. Als wir zurück kommen liegt unsere Yacht Levant 43,4 im Sonnenuntergang. Zum Abendessen kochen wir Spaghetti mit Gemüse und Schafskäse. Abends erstellen wir unsere eigene Playlist und genießen bei Katzenschein und Slibowitz den Abend in der Bucht.

Tag 4 Kroatien:


Vorm Frühstück mache ich einen Spaziergang durch Skrabin, das sich am Hafen entlang streckt und eine gemütliche Altstadt hat. Oben liegt eine verfallene Festung mit Turm und Blick auf die Bucht. Einige Übernachtungsangebote sind auch hier in der Altstadt, die Saison geht langsam zu Ende. Wir verlassen den Hafen durch die Meerenge an den Felshügeln vorbei und nach ca. 5 Meilen sind wir wieder auf offenen Wasser. Der Wind ist gut, wir kommen voran. Mittag legen wir an der Längsseite des Schiffs an Hafenmole von Zlarin an. Wir legen die Festmacher am Heck und Bug an, trinken einen Kaffee im Hafenrestaurant und fahren mit Motor weiter. Unser Ziel ist die Bucht der unbewohnten Insel Tijat. Auf dem Weg dorthin kreuzen uns ein paar Delphine. In der Bucht liegen noch weitere Boote, daher parken wir recht offen an letzter Stelle bei ca. 20 m Wassertiefe an einer Boje. Connor kocht eine leckere Carbonara.

Tag 3 Kroatien

Sobald die Sonne draußen ist, gehen wir baden. Valeska und ich mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen bewaffnet. Auf dem Grund entdecken wir so manch Unerwartetes: eine Bootsstange und ein Badetuch, aber auch ein hübsches grünes Seesterngehäuse, gummiartige Seegurken, gar nicht so stachelige Seeigel und Ohrenmuscheln. Valeska ist Meeresexpertin und erklärt uns alles. Nach dem Frühstück üben wir nochmal rückwärts an die Boje fahren, was inzwischen ganz gut klappt. Wir verlassen die geschützte Inselgruppe und setzen auf freieren Wasser das Segel. Eine gute Gelegenheit um mit dem Rückenwind auf Raumwindkurs zu gehen. Dafür fieren wir die Segel weiter auf. Heinz zeigt uns wie man nachshiftet: dazu umschließt man mit den Fingern die Winsch und lockert mit sanften Druck die Schoten.
Der Wind nimmt zu, die Wellen auch und das Segeln fühlt sich ganz anders an. Die Wellen kann man mit dem Ruder kurz gegensteuern. Es wird schwerer das Boot auf Kurs zu halten. Die Halsen sind intensiver und das Boot kommt schon mal in Schräglage. Unser Ziel ist die Stadt Skrabin, man fährt zwischen den Felsen durch in eine Art Flusstal, das in einen Süßwassersee mündet. Auf dem Weg passieren wir den schwimmenden Austern- Drive-In. Die Austern werden mit dem Boot angeliefert und sind sehr lecker. Durch eine moderne Betonbrücke kommen wir in die Hafenstadt mit moderner Marina. Das erste Anlegen ist spannend, der Hafenmeister gibt uns das Anlegeseil, das wir mit dem Bootshaken aufnehmen und an den Bug des Schiffes führen und nimmt unsere Seile entgegen. Viele andere große Yachten sind in der Nachbarschaft, die Anlegemanöver werden neugierig beobachtet 😂.
Es herrscht eine quirlige Campingplatz-Atmosphäre. Abends essen wir in der hübschen Stadt. Auf meinen Teller liegt eine geräucherte Mehräsche.

Tag 2 Kroatien

In der Nacht werden wir durch ein wackelndes und knarzendes Boot geweckt. Ein kleiner Sturm ist aufgezogen. Nicht schlimm aber ungewohnt. Zudem hören wir ein Knistern und ein Knallgeräusch. Gegen Morgen beruhigt sich alles wieder. Valeska erklärt uns, dass das Knallkrebse sind, die einen Wasserstrahl zur Jagd ausspritzen, der extrem hohe Druck erzeugt das Knallgeräusch. Lustig. 😀🦀Die beiden Mädels Lisa und Valeska gehen schwimmen und Schnorcheln und ich mache eine kleine Yoga-Kraft-Stretching-Einheit am Bug in der Sonne. Nach einem ausführlichen Frühstück gehts weiter, wir sind die letzten in der Bucht und üben rückwärts an die Boje heranfahren, was schon etwas Fingerspitzengefühl auch aufgrund der Strömung und des Windes verlangt. Unsere Planung ist, eine Bucht ca. 25 Seemeilen weiter südlich zu erreichen. Wir üben weiter Wenden. Als ich am Steuer bin, kippt das Segel unerwartet wieder zurück und das Vorsegel klappt ungewollt zurück, da ich die Kurve nicht ausreichend eingesteuert habe. Heinz erklärt mir komplett gegenzulenken und einen Rückwartskreis zu fahren, dann ist wieder alles korrekt ausgerichtet und ich versuche es erneut. Es ist bei den großen Boot gar nicht so einfach, das Gefühl zu entwickeln, wie weit man bei der Wende in den Wind steuern muss. Die Geradeaus-Peilung klappt aber gut, man erkennt wie das Boot reagiert und gut im Wind liegt.
Da der Wind aber schwächer wird als erwartet, segeln wir ca. 10 Meilen im Zickzackkurs an den Inseln vorbei und müssen den Rest mit Motor fahren, um zum Ziel zu gelangen. Abends gilt Gewitterneigung , daher ist die geschützte Bucht ideal. Um 18:20 sind wir am Zielort, weitläufig liegen hier die Boote an den Bojen vertäut. Lisa kocht uns Ratatouille mit Reis. Lecker!

Tag 1 Kroatien

Wir kommen dank des etwas verspäteten Fliegers leider im Dunkeln in Zadar an. Das Taxi bringt uns in 15 Minuten zum Hafen von Sukosan. Komisch die Sprache hier zu erleben. Alles etwas härter und fremder als die mitteleuropäischen Sprachen. Ich bin überrascht und freue mich auf ein neues Land. Unsere Crew isst bereits im Hafenrestaurant. Wir lernen uns schnell kennen und kommen aufs Schiff, das 43 Fuß lang ist und am Ende eines langen Stegs liegt. Eine große Kajüte und vier hübsche Schlafkojen. Ein Traum hier im Hafen zu liegen. Die Marina ist riesig, topmodern und bietet platz für 2.000 Boote. An unserem Steg liegen die Asta Charterboote, alle ähnlich groß.
Am nächsten Morgen bin ich früh wach. Sonnenaufgang. Valeska ist bereits draußen an Deck und hat schon Kaffee gekocht. Perfekt. Ich dusche kurz im Hafen und dann warten wir mit dem Frühstück auf die anderen. Wir sind zu fünft inkl. unseren Skipper Heinz. Nach einer recht ausführlichen Einweisung in die Technik und einem Einkauf für die nächsten Tage gehts los. Zunächst mit Motor, da der Wind nicht ausreicht. Wie üben wie der Motor und die Lenkung funktionieren und drehen auf dem Kreis in beide Richtungen. Nach drei Stunden sind wir im offenen Wasser und setzen Segel. Alles funktioniert anders, zwei Steuerräder, viel mehr Technik als bei meinem Schnupperkurs am Bodensee mit dem Sportboot. Mit Geduld erklärt uns Heinz, was wir tun sollen, wir nehmen Fahrt auf. Ein herrliches Gefühl. Viele kleine grüne und felsige Inseln sind hier. 20 Grad und Sonne.
Abends legen wir an einer Boje in einer Bucht an. Insgesamt 9 Boote übernachten hier. Wir kochen Civapcici mit Kartoffeln und Tomatensalat.

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