25.09.2024
Ano studiert seit September 2023 an der Sorbonne Soziologie. Ich war noch nie da. Das wird endlich mal Zeit, denke ich und buche mir einen ICE von FRA nach PAR. Um 8:09 gehts hier am Südbahnhof los, um 12:52 bin ich am Gare de L´Est. Alles für EUR 65,95. Cool wie immer steht sie hinter der Absperrung und wartet auf mich. Wir gehen erstmal in ihrer Nachbarschaft in eine Falafelbar und holen uns eine Stärkung. Klein und sympatisch, die Bude. Da es immer noch weiterregnet, verschieben wir uns in ein Café um die Ecke, dort erstmal einen Chai Latte (Ano) und einen Flat White (ich), einfach gechillt Leute gucken. Wir verstehen uns wie immer. So schön. Danach finden wir unser AirBnB in Belleville (unweit) auf Anhieb, haben aber Probleme den in einem Fahrrad versteckten Schlüsselkasten zu finden. Sehr gut getarnt, typisch Paris, kenne ich ja, denke ich mir. Das Appartment in einem weißen 80er Bau in einer Seitenstrasse, enger Aufzug, muffiger Flur mit türkisfarbenen Teppich an den Wänden , aber innen gemütlich eingerichtet: offene Küche, kuscheliges Sofa, modernes Bad, liebevolle Einrichtung. Unser Gastgeber heißt xxx. Spannend so zu erforschen, wer eigentlich dort wohnt, was er mag (definitv Musik und gutes Essen). Wir fühlen uns sofort wohl. Li und Pat kommen erst gegen 16:00, sie waren ein paar Tage in der Normandie. Ihr Corsa parkt sicher in der Tiefgarage. Da wir alle müde sind, gehen Pat und ich nur noch einkaufen in der Nachbarschaft (regnet immer noch), dann kochen wir Spaghetti Carbonara nach Jacques Rezept. jacques Anabelles Freund kommt gegen acht auch zum Essen. Er macht eine Ausbildung bei der Pariser Feuerwehr. Zur Pasta einen vin rouge. Danach Fromage. Alles schön gechillt hier in Paris.









Day 2/ 26.09.2024
Am nächsten Morgen scheint zwar immer noch keine Sonne, aber es ist trocken. Wir gehen zum Cimitière du Père-Lachaise. Dort liegen viele Promis. Wir besuchen Fréderic Chopin, Oscar Wilde, Jim Morrison, Simone Signoret, Edith Piaf und Sarah Bernhard (Schauspielerin). Riesig, beeindruckend, mystisch, vermoost. Raben beherrschen hier die Szene, sie sind fast genervt über die vielen Spaziergänger. Am Grab von Morrison fragt eine Fremdenführerin mit unwissenden Gästen, ob wir ein Lied von Jim Morrison kennen. Endlich kann ich Pat überzeugen, dass wir auch wieder auf die weltlichen Genüsse achten sollten, wir verlassen den Friedhof und steuern ein paar Lokale in Belleville an. In einer Bar gönnen wir uns erstmal einen Espresso, gegenüber in Supermarchée hole ich ein paar französische Snacks. In einem chinesischen Lokal locken Dim Sung mit Krabben to go. Belleville gefällt mir sehr gut, unaufgeregt, typisch für Paris, gemischte Bevölkerung, viel Treiben auf den Straßen und vor allem: sehr wenig Autoverkehr. Die Fahrräder beherrschen nicht nur diesen hübschen Stadtteil sondern ganz Paris. Autos müssen Fussgänger und Fahrradfahrer achten. Wenn du eine Straße als Fussgänger überquerst, haben die Räder Vorfahrt. Man muss echt aufpassen. Wir bummeln gemütlich weiter Richtung Rue Oberkampf und trinken noch einen Dezi Rotwein in einer Bar. Ich werde müde und gehe alleine zum Appartment zurück um ein wenig zu schlafen, Li und Pat wollen Noten kaufen. Ano ist in der Uni, abends wollen wir wieder zusammen kochen. Li zaubert eine Bowl mit Salat, Hähnchen und Cashews. Ich räume die Küche auf. Gute Arbeitsteilung. Wir lachen viel.