my story 2022

Kategorie: Namibia

Sossusvlei

Wenn man von Namibia hört, kommt immer wieder das schöne Wort Sossusvlei ins Spiel. Was kann ich mir darunter vorstellen? Sossusvlei liegt ca. 4 Fahrtstunden südlich von Winkhoek. Hier floss vor 2,5 Millionen Jahren ein Fluss (der Tsauchab River) von den großen Bergen im Landesinneren in westlicher Richtung ins Meer. Irgendwann breitete sich die Namib Wüste so weit aus, dass sie den Fluss zum Stop brachte. Das Wasser versickerte in einer Senke, einer sog. Salz-Ton-Pfanne mitten in den roten Dünen. Am Ende des Tals (Dead Vlei) stehen im hellen Sand uralte abgestorbene Kameldornbäume, die aufgrund des trockenen Klimas nur super langsam verrotten. Big Daddy, die größte Düne der Welt grenzt daran. Es sind sehr auffällige intensive Farben und eine wunderschöne, stimmungsvolle Kulisse.

Etosha-Nationalpark Tag 1

Am späten Vormittag fahren wir am östlichen Von-Lindequist-Gate herein. Zu meiner Überraschung ist die Vegetation aufgrund der späten und in diesen Jahr intensiven Regenzeit sehr grün. Wir sind alle etwas aufgeregt, was wir entdecken werden und die Kamera sind in Position. Klaus bleibt ganz cool hinter seinen Steuer und fährt den Bus entspannt über die Schotterpisten. Begrüßt werden wir von einem kleinen Dikdik, das auf der Straße steht und uns neugierig mit großen Augen anschaut.

Zebras mit einem Streifengnu in der Mitte (diese Kombi sieht man öfter) folgen, ein gelb-beiger Schakel läuft durch den Sand. An der Etoshapfanne, ein ehemaliger Salzsee sehe ich das erste mal eine Gabelschwanzrake (ein kleiner, sehr schöner lila-türkis-schimmernder Vogel) und eine Wasserschildkröte kriecht von der Straße ins Gebüsch. Wir fahren zum Onkoni Camp und weiter nach Stinkwater. An der Andoni Wasserstelle grasen Zebras, ein Gnu sowie Kiebitze mit langen roten Beinen baden im Wasser. Dann erspähen wir Steinböckchen und Kronengucker. Am nächsten Wasserloch schlafen zwei Nilgänse und diverse Wasserschildkröten dösen in der Sonne. In der Steppe grast ein Streifengnu. Wir fahren weiter und werden von einem Geparden, der im Gras sitzt, überrascht. Er wird müde, gähnt und streckt sich hin. Die Autos scheinen ihn nicht zu stören, er kennt das Schauspiel. Mir tut es ein wenig leid, dass wir in seinen Lebensraum eindringen. Noch deutlicher spüre ich das, als wir auf die in der Nähe ruhende Gepardenmutter mit zwei Jungen unter einem schattigen Busch aufmerksam gemacht werden. Die Besucher geben die Informationen, wo welche Tiere gerade sind, weiter wenn die Autos sich kreuzen. In Folge stehen dann alle Autos und Busse direkt vor den Tieren.  

Wir sehen eine Oryxherde, zwei Kudus, eine Herde mit Impalas, einen Schlangenadler auf der Baumkrone, Straußenpaare, einen Raubadler, Springböcke, einen Sekretär (eine Greifvogelart), einen Marabou, Streifengnus, Impalas und Zebras an der Wasserstelle. Plötzlich läuft ein ein weißer Elefantenbulle langsam auf eine Wasserstelle zu. Er spielt im Wasser, trinkt und entfernt sich wieder. Sehr majestätisch. Die alten Bullen leben alleine, erklärt uns Klaus. In der Ferne sehen wir fünf Löwen im Gras dösen, sie sind mit der Kamera kaum einzufangen und auch mit dem Fernglas nur schwer zu entdecken. 

Auf dem Weg zum Ausgang des Parks kommen wir an einem Siedelwebervogelnest, das in einem Baum hängt, vorbei. Eine Giraffe stolziert auf das Wasserloch am südlichen Ausgang des Anderson Gates zu. Wir sind glücklich nach diesen vielen tierischen Begegnungen. Es ist mega, diese Tiere life und in ihrer natürlichen Umgebung sehen zu dürfen.

Unser Resort Etosha-Nationalpark Village liegt direkt hinter dem Gate. Kleine, luxuriöse Bungalows im Buschstil mit viel Holz, einer Außenterrasse und Picknick Platz. Meine Hütte ist die letzte der Reihe und ziemlich abgelegen :-). 

Die Ohange Country Lodge

Wir fahren weiter nördlich am Waterberg Hochplateu vorbei über Otjiwarongo in die Otaviberge zur Ohange Lodge. Dort erwarten und Carla und Justus Brits in einem schönen Resort mit Wasserstelle, wo man abends Gazellen, Impalas und Springböcke grasen sehen kann. Wir haben kleine reetgedeckte Hütten und einen sonnigen Pool. Zum Abendessen unter freiem Himmel bekommen wir das Menu zunächst in der Landessprache erklärt, was ein wenig wie finnisch klingt. Es gibt Boeff Stroganoff mit Lechwe (eine Antilopenart) mit Wildreis. Am nächsten Morgen treffen wir uns bereits um 6:45 zur Morgensafari per Pedes. Unser Guide Bony erklärt uns die einheimischen Pflanzen (u.a. einen Brandybaum mit kleinen orangefarbenen Beeren, den Ahnenbaum). Nach einer Weile springen in der Ferne 2 Zebras über unseren Weg. Ihr Getrappel hört sich an wie der Hufschlag von Pferden. Über die Bäume haben wir von der Höhe eine schöne Fernsicht auf die nahen Otaviberge und über die grüne Ebene. Die Bäume färben sich allmählich gelb, aber dieses Jahr gab es ausreichend Regen, so dass das Gras noch ziemlich hoch steht. Dies erschwert wiederum Tiere zu entdecken. Nach 7 Kilometern erreichen wir wieder unsere Ranch. Abends machen wir eine Jeepsafari und sehen viele Vögelarten von Hühnern bis Raubvögel, die ziemlich relaxt auf uns drauf blicken. Eine Baumschlange hängt nach ihrer augenscheinlichen Jagd mit dicken Bauch träge in einem Baum und rührt sich ebenfalls nicht, als sich 11 Kameras auf sie richten. Unser Guide sagt, sie wäre sehr giftig und zu 98 % tödlich. Traditionell machen wir einen Sundowner am höchsten Punkt mit einem Drink der Wahl. Die Sonne geht gerade unter und es herrscht ausgelassene Stimmung nach der schaukelnden Tour über die steinigen Pfade. Bony ist begeisterter Fahrer und erzählt stolz, dass er den Toyota super gerne fährt und sein Wagen einen sehr starken Motor hat, der Anhöhen und Unebenheiten ohne Probleme bewältigt. Zum heutigen Abendessen bekommen wir Oryxschnitzel mit süßem Kürbisgemüse und gelben Süßkartoffeln. Zum Nachtisch: Brandykuchen: sehr saftig und noch ein bisschen warm. Alles sehr lecker. Unser Gastgeber Justus erklärt uns, dass man nach jedem Namibia-Besuch mit 9 Kilo plus abreist. Sehr glaubhaft.

Ankunft in der Sonne Namibias

Nach 10 Stunden Flug erreichen wir Windhoek. Die Landebahn glitzert umsäumt von Palmen in der Sonne. Der Check-In dauert wegen dem erforderlichen Impfnachweis leider lang, einfach war früher… Endlich ist unser Gepäch durchleuchtet und ich sehe das gelbe Chamäleon Schild und werde von unserem Reiseleiter Klaus gefragt, ob ich Marion bin. Die Gruppe ist schon komplett versammelt. Jeder soll sich am Flughafen noch mit mind. 2.000 NAD Cash eindecken und schon steigen wir in unseren weißen Mercedes Kleinbus. Wir holen noch drei weitere Gäste ab, die bereits gestern gelandet sind und bekommen auf der Etango Ranch ein Frühstücks-Päckchen sowie Wasserflaschen. Insgesamt sind wir 11 Gäste + Reiseleiter Klaus, der in Namibia geboren ist und sich bestens auskennt. Unser Ziel ist die Ouhave Ranch, ca. 3 Fahrtstunden nord-östlich von Windhoek. Zunächst über breite asphaltierte Straßen kreuzen wir kurz nach Windhoek rein, besuchen dort die Christuskirche und fahren zu einem Holzmarkt, wo man hübsche Schnitzereien kaufen kann. Danach gehts aufs weite Feld an recht grünen Weideländern, Kameldornbäumen und Akazien vorbei. Den asphaltierten Weg verlassen wir nach der Hälfte der Strecke und fahren auf roten Sandpisten mit erstaunlich schnellem Tempo weiter. An einem Termitenhügel halten wir an und Klaus erklärt uns mit viel Geduld alles, was die Natur zu bieten. Er kennt sich richtig gut aus. Gegen vier Uhr erreichen wir unsere Ranch Ouhave Country Lodge. Die Besitzer empfangen uns freundlich, ein Pool unter Palmen glitzert verlockend im Garten. Die Bungalows sind neu, großzügig und mit einer Veranda mit Blick über die weiten Savannen- und Buschlandschaften. Sehr schöne Möbel und Design, vor dem Bett liegt ein Kuhfell. Ich springe zur Abkühlung in den Pool, dann treffen wir uns zum Sundowner und Abendessen in der Lodge. Hier glimmt ein Feuerchen, ein großer gedeckter Holztisch wartet auf uns, es duftet herrlich. Wir dürfen uns aus einem großen Kühlschrank bedienen und es wird Onyxfilet gegrillt. Bianca und Horst, die Ranchbesitzer essen mit uns. Das Essen ist sehr lecker, als Beilagen gibt es selbstangebautes Gemüse, Zwiebelsalat, gemischten Salat und Kartoffeln. Zum Nachtisch einen Zitronenkuchen. Schnell entsteht eine entspannte Offenheit zwischen uns und muntere Gespräche entwickeln sich. 

Am nächsten Morgen erwartet uns ein liebevolles Osterfrühstück mit gefärbten Eiern, Sauerteigbrot, Kaktusmarmelade, Schinken und Käse. Danach zeigt uns Hans die Farm inkl. seiner Rinder, welche in fünf Herden auf insgesamt 7.000 Hektar aufgeteilt sind. Mit einem Truck fahren wir zur Herde, auf dem Weg erklärt uns Hans noch, wie die Teufelskralle aussieht, wir sammeln einen Skarabäus (Mistkäfer) auf und bekommen erklärt, wie man die sehr beliebten Nussplanzen erkennt, dessen Nüsse hier auf den Wiesen gesammelt werden. Die Herde ist wirklich beeindruckend, viele Kühe haben junge Kälber, alle schauen uns neugierig aber mit ein wenig Respekt an. Als 2. Standbein wird seit 3 Jahren eine Plantage mit Pekanusbäumen aufgezüchtet, sie brauchen 10 Jahre um Früchte zu tragen. Ich hoffe, das Projekt läuft gut an. 

Nachmittags wandern wir über die Plantage an den Feldwegen entlang und sehen eine Zwergohreule, Königswitwen (sehr langer Schwanz), Erdhörnchen und die kleine Schaf- sowie Straußenherde der Farm. Nach dem Abendessen setzen wir uns um ein großes Osterfeuer, welches gewaltige Hitze ausstrahlt. Der Sternenhimmel ist mega gut zu sehen, irgendwie scheinen die Sterne hier näher als in Deutschland zu sein. 

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