Nordöstlich des Achensees liegt ein kleines Tal, das an der majestätischen Guffertspitze entlang des Schwarzenbachs nach Steinberg am Rofan führt. Auch hier sind tolle Loipen. Wir finden einen einsamen Wanderparkplatz, wundern uns, dass nix los ist und folgen der schwarzen S4 abwärts. An der Mairalm entlang steigt die Loipe ordentlich auf fast 1.100 Hm an. Ich merke schnell, dass ich heute nicht so motiviert bin. Der 4. Langlauf- und gleichzeitig Abreisetag. Meine Muskeln sind müde. Elena jedoch merkt keine Müdigkeit, sie will unbedingt ins Dorfhaus nach Steinberg, welches uns mit kurzer Gehzeit von 20 Minuten lockt. Hier sind kleine Skilifte und noch weniger Langläufer. Nach recht langer Abfahrt kommen wir nach 12 km in dem kleinen Dörfchen an und ich erhalte zur Belohnung, dass ich durchgehalten habe, eine supermodernes und gleichzeitig uriges Dorfgasthaus mit großen Fenstern und Beton-Minimalismus. Der freundliche Wirt serviert uns Kaspressknödelsuppe und ein Tegernseeer Helles. Zum Abschluß Käsekuchen und Espresso. Gestärkt treten wir den Rückweg an, das Wetter ist von sonnig auf grau umgestiegen. Es geht zunächst wieder steil bergauf, dann durch ein Wäldchen die S5 zurück durch das Olbinger Moos zurück zum Parkplatz Waldfrieden. 19 km und etliche Höhenmeter haben wir heute absolviert und dabei ein wunderschönes friedliches Tal erkundet. Wir sind müde und happy. Und auch ein wenig stolz, es klappt immer besser. Fast 80 km an vier Langlauftagen haben wir geschafft und eine schöne Alpenregion fernab vom Massentourismus kennengelernt.
Die Rückfahrt durchs Achental am Tegernsee vorbei ist zäh. Alle Wintersportler wollen Sonntagabends nach Hause. Ab München kommt heftiger Regen dazu. Gegen halb neun erreichen wir nach 5-stündiger Fahrt endlich Frankfurt.