Heute nehmen wir das letzte Stück der Südküste in Angriff, noch 25km bis Schull, gesprochen Skoal, oder so ähnlich 😊. Endlich mal kein Regen, dafür schönste Aussicht auf Nebenwegen, an die klitzekleinen Hügel haben wir uns ja jetzt gewöhnt! Ein Fuchs läuft uns auch über den Weg. In Schull findet ein kleiner Biomarkt statt und wir holen uns einen Kaffee. Mini hält nach weiteren Spielgefährten Ausschau und findet einen kleinen Lapradorwelpen, der sich an die lokale Mitfahrerzentrale gewendet hat, um durch Irland und Schottland reisen zu können. Wir werden uns schnell einig, er bewacht uns nachts beim (wild) campen und verschäucht tagsüber die Hunde auf dem Radweg, und wir nehmen ihn gegen Kost und Logi die bleiben 4 Wochen mit. Er ist ein Mädchen und heißt Nuala. Dann lernen wir noch einen Deutschen kennen, der sich vor 25 Jahren hier ein Haus gekauft hat, und erzählen über Fahrradreisen und die Gegend. Er erklärt uns, dass die Südwestküste Irlands wie eine Hand ihre Fühler ins Meer streckt. Der oberste Finger ist der Daumen, das ist die Halbinsel Dingle, dann sind Zeige- und Mittelfinger zusammen Kerry, der Ringfinger ist Beara, wo wir heute übernachten, und der kleine Finger ist Mizen. Wir könnten noch lange weiter mit ihm reden, doch muss er sich um seine Gäste kümmern und vor uns liegen noch 50k bis Glangariff. Es geht über den Goats Pass mit super Ausblicken in alle Richtungen. Dann runter nach Bantry und an der Nationalstraße die letzten 17km flach nach Glangariff zum Campingplatz. Dieser ist winzig und wird von einem sehr alten Mann alleine betrieben, der uns warmes Wasser bereitet (Kartusche ist leer und wir finden keine passende hier) und unsere Fischdose öffnet.
Die Sonne weckt uns in unserer „B with no Breakfast“. Nicht schlimm, wir haben genug dabei zum Frühstück. Schön wieder im Bett zu schlafen. Um alles zu trocken, haben wir unseren Krusch im ganzen Zimmer ausgebreitet. Um zehn geht’s gleich mit dem ersten Schauer los, nur kurz zum Glück. Die Strecke ist wunderschön heute. Immer wieder an Buchten am Meer entlang. Schön auf und ab, aber es lohnt sich total hier zu schwitzen und geduscht zu werden. Wo bleibt denn jetzt die Sonne? Wir warten seit drei Tagen drauf. In Clonakilty machen wir Pause und versuchen eine Gaskartusche zu kaufen. Vergeblich, dafür landen wir mitten im fröhlichen Dorf-Musik-Oldtimer-Festival. Schöne ausgelassene Stimmung herrscht an diesem Samstag. Wir würden gerne bleiben, aber das Ziel liegt noch 45 km weiter in Skibbereen. Wir haben kräftigen Gegenwind, aber die Aussichten machen s aalle Anstrengungen wett. Plötzlich stoppt Li, schon wieder ein Platten 😳. Schnell repariert aber dann ist er wieder platt. Ich bestehe drauf den Mantel zu untersuchen und finde eine fiesen Dorn. Also flicken wir die Schläuche aber nach 10 m ist er wieder platt… Dreimal also flicken bis es endlich weitergeht, manchmal könnte man echt verzweifeln. 🙈Schokoriegel helfen…Wir fahren weiter und kurz vorm Ziel kommen wir zu einem Stone Circle, 17 Steine, eine alte Grabstätte. Sehr spannend mit Blick über Hügel aufs Meer. Idealer Campingplatz eigentlich. In Skibbereen finden wir schnell den Camping, bis 18h mussten wir heute arbeiten dank den Pannen und dem heftigen Wind. Ein netter Campingplatz mit schöner Wiese. Es gibt Kartoffeln mit Kartoffelsalat. Don’t ask! 😂
Die erste Nacht wikdcampen war sehr spannend, doch ein unheimliches Gefühl, dass Fremde vorbei laufen können , wenn du schläfst im Zelt und das ganze draußen nicht mitbekommst. Trotzdem haben wir gut geschlafen, wie immer eigentlich. Dafür ist die Aussicht auf die Bucht an Morgen super, wir haben den Strand für uns alleine, es kommt eine Frachter vorbei gefahren und auch die Sonne scheint einmal. Wir backen uns Eier bevor es den Hügel hinauf geht ins Dorf. Sobald wir losgefahren sind, fängt es kräftig an zu regnen, Regenjacke und – Schuhe helfen nicht wirklich, wir sind schnell innen und außen nass. Nach Kilometer 24 will Mary einfach unter einer Einfahrt in einem Dorf stehen bleiben und abwarten. Jedoch sieht es nicht nach baldiger Wetterberuhigung aus, und ich kann sie überreden noch 12km bis Kinsale zu fahren, wo es gemütlichere Plätze zum „Abwarten und Tee trinken“ gibt, zum Beispiel einen Pub. Da ist sie zum Glück schnell überredet und wir müssen ja nach 12h auch keinen Tee mehr trinken, so ein heißer Whiskey ist doch viel besser 😋. Darauf noch ein Guinness und wir plaudern mit den Leuten dort, einem amerikanischen Pärchen, das auch Urlaub in Irland macht. Der mutmaßliche Pub Besitzer hat auch nichts besseres zu tun als uns bei der Unterkunftssuche zu helfen und wir finden ein Zimmer etwas außerhalb der Stadt. Die Suppe zum Mittagessen ist eine Clam Chowder, dicke Cremesuppe mit Lachs. Nachdem wir in der Pension die nassen Sachen aufgehängt haben, geht es in die Stadt Kinsale mit netten Geschäften und einem beliebten Yachthafen, es ist eine Segelstadt, weil die Bucht auch bei Ebbe genug Wasser hat. Zum Abschluss holen wir uns noch Fish&Chips mit Salt&Vinegar, die Pommes Reste werden am nächsten Tag als 2. Frühstück aufgegessen 😋
Eine sehr regnerische Nacht, aber zum Frühstück hört es auf. Wir hatten einen sußen Camperplatz, erst wollte die Besitzerin uns als Zelter ablehnen, aber inzwischen haben wir dann wohl so einen goldigen, unschuldigen, erschöpften Dackelblick drauf, dass wir dann doch immer ein Plätzchen kriegen. Also dann auf die Wiese neben die WoMos, deren Schicksal es ist, immer leer zu stehen. Heute fahren wir nur bis Waterford und nehmen den Bus bis Cork. Das geht unproblematisch und wir komme schneller voran. Mit der Fähre gehts auf die andere Flussseite und dann über Wiesen und Wälder in die Stadt hinein. Es ist sehr viel Verkehr und dann finde ich den Linksverkehr immer besonders eklig und ungewohnt. Der Bus kommt pünktlich, die Räder verschwinden ohne Mehrkosten im Kofferraum und wir genießen es in den gemütlichen Sitzen herumgefahren zu werden. Das Wetter ist trocken aber mäßg. In Cork steigen wir aus und fahren am Fluß Lee entlang stadtauswärts an einer schönen Burg vorbei. Gegen fünf erreichen wir Crosshaven und hoffen, in einem Pub Auskunft zu erhalten, wo es Campingplätze gibt. Fazit: Es gibt keine!!! Einer der Gäste erklärt, dass wir oben am Camp auf der Wiese das Zelt aufbauen könnten, das wäre kein Problem und normal in Irland. Also kaufen wir ein, füllen den Wassersack und fahren zum Camp. Lee ist nicht begeistert auf einer Wiese zu schlafen, wo nachts andere Leute vorbeilaufen könnten. Sie will am Strand schlafen. Hier habe ich aber bedenken, weil die Flut noch steigen könnte und der Weg zum Strand mega steil ist und wir da unten auch nicht alleine wären. Eine Pension finde ich aber auch nicht vor Ort. Echt blöd. Nach einiger Diskussion bleiben wir dann am Strand, kochen Kartoffeln mit Quark und trinken Guinness aus der Dose. Abends kommen die Hundebesitzer vorbei und finden es ganz normal, dass wir da unten zelten. Also alles in Ordnung. Wie hoch die “tide“ noch steigen wird, sagt mir das Internet. Wir sind am peak und mehr geht nicht. Dann werden wir sogar noch auf die Delphine in der Bucht aufmerksam gemacht. Wild romantisches Strandcamping ohne Vorfälle also. Geht auch.
Fängt ja gut an, nach 8km schon wieder Hinterrad von Möhrchen platt! Also, wenn alle guten Dinge drei sind, dann war’s das hoffentlich für die Reise! Jetzt sind auch endlich die schmalen Rennradschläuche aufgebraucht. Man soll ja nichts wegwerfen, auch wenn es nicht passt. Alle am Ventil aufgerissen. Diesmal hilft eine nette Dame mit einer Standpumpe aus, vor deren Tür wir flicken. Sie dachte, wir wären ihre Bike-Freundinnen, mit denen sie sich für ein Türchen verabredet hatte und sagt frech: „Are you waiting for me?“ Macht aber nichts, auch mit dem Twins lässt sich immer ein Schwätzchen halten. Der Eurovelo 1 ist ab hier komplett ausgeschildert, die Wege sehr schön und meist flach zum Meer führend, dann wieder ins Land mit schönen Ausblicken. Mittag gibt es in Kilmore Quay, mit Hafenblick und schönen Reetdachhäusern. Wir haben fest beschlossen um 16h Feierabend zu machen, „done with overhours“! Der Weg schlingert sich dessen unbewusst immer wieder an jede Bucht und Fjord entlang, bis zum geplanten Ziel wären es immer noch 35km. Irgendwann reicht es uns, und wir fahren auf die direkte Bundesstraße, aber nur kurz! Marys Kette fällt ab und hängt sich superfest und verdreht ums Kettenblatt, sie sieht aus wie eine Schlange, die nicht mehr loslassen will. Hier ist vereinter Einsatz erforderlich und irgendwie bekommen wir sie wieder los. Aber vom Verkehr haben wir genug, die Autos und LKWs überholen mit Tempo 80 und nur minimal Abstand, das geht gar nicht. Also, Frau Komoot, bitte offroad planen! Wir haben noch 15 Minuten zu arbeiten und wollen irgendwie und irgendwo an den Strand, am besten mit Campingplatz und einen Pub! Sie findet einen Weg, der bestimmt 50 Jahre nicht mehr befahren wurde, zu einem kleinen Badeort, der alles erforderliche bietet. Zeltwiese, Fish&Chips mit Guinness, WiFi und Erdbeereis! Nur leider kein Badewetter heute.
Wegen dem Sturm werden wir früh wach , verlassen unser Farm Camp gegen halb 9, schnorren aber noch ein Käffchen beim Besitzer Steve. Heute nur 25 km bis Pembroke, dann Fähre. Um 10 erreichen wir Pembroke, das uns mit schöner Wasserburg überrascht. Da es Regen geben soll, fahren wir aber weiter Richtung Fährterminal und schaffen es gerade noch trocken in ein Café! 2. Frühstück, mal mit vegetarischen English breakfast (pochierte Eier mit Spinat und Avocado). Auch lecker. Es regnet und wir gucken uns die altmodische Shoppinggalerie mit lustigen Lädchen an. Dann auf zum Terminal, in der Wartehalle trocknen wir wieder. Unsere Irish Ferry parkt vor unseren Augen rückwärts ein, es soll stürmisch werden. Wir dürfen als erste on Board und machen uns in der Lounge vor dem großen Fernseher auf dem Wimbledon läuft, gemütlich. Die Überfahrt ist wirklich shaky aber macht nix. Nach vier Stunden kommen wir im trockenen Irland an. Vor 29 Jahren war ich das letzte mal in Irland. Schön, wieder hier zu sein. Die Ausfahrt aus dem Schiff ist mit den vielen riesigen LKW etwas gruselig, aber alles läuft. Der Campingplatz ist nur 5 km entfernt, leider nur Bundesstraße. Es gibt leckere Fertigsalate, Käse und Brot.
Nochmal ein super Frühstück von Jan, und wir verabschieden uns von ihr und den Windhunden, fast fühlen wir uns schon wie die Familie von ihr, so gut haben wir uns unterhalten zusammen. Sie beschreibt uns bei Airbnb als „chatty“ 😊. Die ersten km geht es bei schönstem Sonnenschein flott voran nach Camarthen. Aufeinmal komische Geräusche von Möhrchen, es ist ein Reifen geplatzt, der schmale Rennradschlauch hinten. War das also doch nicht so eine gute Idee mit 17-23mm, wenn man eigentlich 40mm Breite Reifen hat🙈. Ein Jogger hilft uns, den Mantel wieder drüber zu ziehen, nachdem wir 10 min probiert und den Mantelheber zerbrochen haben. Jetzt aber unbedingt die passenden Schläuche nachkaufen! Wir haben Glück und ein Radladen liegt auf der Route. Dann geht es immer wieder hoch und runter und hoch und runter. In Laugharne gibt es einen Tee-, Kaffee und Sandwichstopp. Dann wieder hoch, an den Klippen entlang nach Amroth, Saundersfoot und endlich nähert sich Tenby, wir haben 1370 Höhenmeter und 105km geschafft, der Campingplatz liegt oberhalb von Tenby mit atemberaubender Aussicht auf das schöne Örtchen am Meer mit seinen bunten Fischerhäuschen. Es stürmt jetzt richtig und wir kochen uns Spaghetti mit Pesto. Für nochmal runter in die Stadt fehlt uns die Kraft. Wieder mal total verschätzt mit den Bergen in Wales, auch auf Komoot kann man sich hier nicht verlassen. Das muss besser werden 😜
Entspannt wachen wir in unseren gemütlichem AirBnB auf. Jan macht uns English Breakfast vom Feinsten. Es ist mega lecker, sogar die Sausages schmecken mir. Dazu gibt es Orange Jam und Tea. Regen und Sturm heute, wir nehmen den Zug nach Carmathen und bummeln von Schauern begleitet in der Innenstadt herum. Viele Shops haben sonntags auf, im Kino läuft nichts gescheites und die Burg ist geschlossen. Als es zu ungemütlich wird, fahren wir zurück und wieder in Burry Port ist es trocken. Doch was für ein Sturm, heute wäre radeln echt nicht drin gewesen. Am Strand bläst es schön und wir schauen auf den tanzenden Sand, gönnen uns eine Crêpes mit Marshmallows und ruhen uns in einem Ruderboot, das Schutz bietet, aus. Plötzlich steht 2 Polizisten da und fragen uns, ob alles okay wäre. Vielleicht haben sie Sorge, dass wir nicht bemerken könnten, wie schnell der Wasserpegel mit der kommenden Flut wieder ansteigt. Wir haben einen netten Plausch mit den beiden. Abends gehen wir in den örtlichen Musikpub. Es gibt Cider heute, und wieder sind die Leute offen und fragen uns, woher wir kommen und was wir machen. Ein älterer Herr gibt uns sogar einen Cider aus, weil er unsere Idee mit dem cycling so toll findet. 😀
Nach den harten gestrigen Tag konnten wir trotz Sturm echt mega gut schlafen. Morgens ist es wieder trocken, unsere Klamotten auch. Wir frühstücken Müsli im Zelt und wollen bevor der Regen kommt, aufbrechen. Liane fetzt leider ihr Ventil beim aufpumpen, der Ersatzschlauch hat ein merkwürdiges Format und leckt am Ventil und erst der dritte Schlauch passt. Es dauert länger, dafür lernen wir unsere Nachbarn aus London kennen, die uns eine richtige Standpumpe leihen. Der Einstieg in den Velo ist leider nicht zugänglich und wir müssen für ein paar Kilometer auf die Bundesstraße. Der britische Verkehr ist wirklich schlimm, die Autos rasen und ein Bus überholt echt knapp. Aber alles gut gegangen. Ich empfehle nur ausgewiesene Radrouten zu nutzen. Diese werden allerdings auch von schlecht erzogenen Hunden genutzt. Wir müssen alle Hundebesitzer bitten, ihre Viecher an die Leine zu nehmen, da sie uns auch gerne mal anspringen. Für Leute, die Angst vor Hunden haben, wäre das der Horror. 😫 Auf Schotterpisten geht es durch ein hügeliges Naturschutzgebiet, dann folgen lange Strecken an den Bundesstraßen. Ziemlich laut und trostlos und nervt. Nach einem erfrischenden Regenguss erreichen wir das Meer. Dann an langen Lagerhallen und Industriegebieten vorbei nach Swansea, eine hübsche, moderne Hafenstadt mit schöner Marina. Zeit für Pause im Yachtrestaurant. Neben uns sitzt der Papa Bon Boris Johnson. Jedenfalls hat er große Ähnlichkeit. Über eine Bahntrasse im Wald und an der Graslandschaften der Küste entlang erreichen wir mit viel Rückenwind Burry Port. Jan empfängt uns mit ihren Windhunden Harvey und Dexter in ihrem winzigen Haus. Da es noch am Sonntag mehr Sturm und Regen geben soll, ist das eine verlockende Abwechslung für die nächsten beiden Nächte.
Früh wird die Brücke über den River Severn überquert. Das ist die alte Autobahnbrücke von England nach Wales, mit einer Spannweite von fast 1000m. Seitlich gibt es Wege zur Wartung und für den Radverkehr. Mary radelt fleißig voraus, der Verkehr fließt ca. einen Meter höher an uns vorbei. Ob die Poller zwischen uns und den Autos einen Anprall mit 100kmh wohl aushalten? Die Zugseile jedenfalls werden ordentlich gewartet, ein Inspektor springt genau von seiner Stelle herunter, als Mary vorbei kommt. Zum Glück hat er eine Warnweste an, und wird geschickt umfahren… Dann geht es durch Hügellandschaft und am Meer entlang nach Newport. Dort finden wir unsere 2. Schwebebrücke, was für ein Zufall. Sie ist noch größer als die in Rochefort und überquert den Fluss Usk, der den Hafen von Newport mit dem Meer verbindet.
Leider ist die Brücke nicht mehr in Betrieb und wir müssen umplanen. Ein Mann kommt mit seinem Hund vorbei, und wir versuchen herauszufinden, was mit der Brücke los ist. Er erklärt uns, dass die Brücke für die nächsten 3 Jahre zur Restaurierung gesperrt sei, erst seit kurzer Zeit. Wir sehen wohl etwas enttäuscht aus, deshalb fragt er, ob wir die Brücke über den Quersteg überqueren wollen. In 80m Höhe über die Brücke? Und den stählernen Brückenpfeiler hochklettern, ein absoluter Traum für Liane. Sie kann sich zwar nicht vorstellen, wieso der Mann uns da hochlassen darf, ist aber sofort dabei. Mary zum Glück auch. Und es stellt sich heraus, dass Toby vom National Lottery Heritage Fund ist, einen Schlüssel für die Brücke hat und uns versichert, dass es save sei, dort hochzuklettern, alles abgesichert, nur etwas windig oben. Also los, das lassen wir uns nicht zweimal sagen, und wir steigen die 277 Treppenstufen entlang des rechten Pfeiler nach oben. Einfach nur cool, oben erwartet uns eine blendende Aussicht auf Newport und den Hafen, uns es macht einen riesigen Spaß, mit offenen Blick auf den Fluss 80m tief durch das Gitterrost zu blicken. Unten hängt die Fähre, und sieht winzig klein aus. Liane ist im absoluten Stahlbau-Himmel und schaut sich die Konstruktion genau an, Mary hat mehr Spaß mit Filmen und der Aussicht. Vielen Dank, Toby, für diesen unvergessliche Erlebnis!
Danach brauchen wir dringend einen Tee und besuchen das Teahouse in Newport, das in einen wunderschönen Park und natürlich auf einem Hügel liegt. Es ist ein alter romantischer Wintergarten und das Nachmittagsbuffet ist aufgebaut. Cakes, Tartes, Bagels, Muffin’s etc…Wir bestellen Tea for 2 und ein Stück Lemon Cake bzw. Lee eine Tarte mit Gemüse und Käse. Wir folgen weiter dem Velo, kommen am Castle Caerphilly, das früher eine große Wasserburg war, vorbei. Der Weg fordert uns noch einiges ab, in Pontypridd schreit uns eine alte Frau etwas hinterher, was wir als „witches“ interpretieren. Aber leider ist unser Welsh nicht ausreichend. Zum Schluss werden wir vom den Bergen noch richtig gefordert, nach fast 90 km ordentliche 300 Höhenmeter. Das tut weh. Oben eine wunderschöne Graslandschaft, total einsam aber es schauert so richtig, so dass auch die Abfahrt kein Spaß ist. Wir kaufen noch kurz ein (Weißwein und Cadbury inbegriffen) und erreichen um 19h durchnässt den Farm Campingplatz in Hendreforgan. Dort werden wir freundlich empfangen, können erstmal einen warmen Tee im Gemeinschaftsraum kochen und bauen in der kurzen Regenpause das Zelt auf. Danach geht der Sturm richtig los, das Zelt wird fast weggeweht. Aber es hält dicht. Was es zur Belohnung für diesen harten Tag gab, könnte man sich denken 😜😀 (102 km und 1.100 Hm)