Nach 10 Stunden Flug erreichen wir Windhoek. Die Landebahn glitzert umsäumt von Palmen in der Sonne. Der Check-In dauert wegen dem erforderlichen Impfnachweis leider lang, einfach war früher… Endlich ist unser Gepäch durchleuchtet und ich sehe das gelbe Chamäleon Schild und werde von unserem Reiseleiter Klaus gefragt, ob ich Marion bin. Die Gruppe ist schon komplett versammelt. Jeder soll sich am Flughafen noch mit mind. 2.000 NAD Cash eindecken und schon steigen wir in unseren weißen Mercedes Kleinbus. Wir holen noch drei weitere Gäste ab, die bereits gestern gelandet sind und bekommen auf der Etango Ranch ein Frühstücks-Päckchen sowie Wasserflaschen. Insgesamt sind wir 11 Gäste + Reiseleiter Klaus, der in Namibia geboren ist und sich bestens auskennt. Unser Ziel ist die Ouhave Ranch, ca. 3 Fahrtstunden nord-östlich von Windhoek. Zunächst über breite asphaltierte Straßen kreuzen wir kurz nach Windhoek rein, besuchen dort die Christuskirche und fahren zu einem Holzmarkt, wo man hübsche Schnitzereien kaufen kann. Danach gehts aufs weite Feld an recht grünen Weideländern, Kameldornbäumen und Akazien vorbei. Den asphaltierten Weg verlassen wir nach der Hälfte der Strecke und fahren auf roten Sandpisten mit erstaunlich schnellem Tempo weiter. An einem Termitenhügel halten wir an und Klaus erklärt uns mit viel Geduld alles, was die Natur zu bieten. Er kennt sich richtig gut aus. Gegen vier Uhr erreichen wir unsere Ranch Ouhave Country Lodge. Die Besitzer empfangen uns freundlich, ein Pool unter Palmen glitzert verlockend im Garten. Die Bungalows sind neu, großzügig und mit einer Veranda mit Blick über die weiten Savannen- und Buschlandschaften. Sehr schöne Möbel und Design, vor dem Bett liegt ein Kuhfell. Ich springe zur Abkühlung in den Pool, dann treffen wir uns zum Sundowner und Abendessen in der Lodge. Hier glimmt ein Feuerchen, ein großer gedeckter Holztisch wartet auf uns, es duftet herrlich. Wir dürfen uns aus einem großen Kühlschrank bedienen und es wird Onyxfilet gegrillt. Bianca und Horst, die Ranchbesitzer essen mit uns. Das Essen ist sehr lecker, als Beilagen gibt es selbstangebautes Gemüse, Zwiebelsalat, gemischten Salat und Kartoffeln. Zum Nachtisch einen Zitronenkuchen. Schnell entsteht eine entspannte Offenheit zwischen uns und muntere Gespräche entwickeln sich. 

Am nächsten Morgen erwartet uns ein liebevolles Osterfrühstück mit gefärbten Eiern, Sauerteigbrot, Kaktusmarmelade, Schinken und Käse. Danach zeigt uns Hans die Farm inkl. seiner Rinder, welche in fünf Herden auf insgesamt 7.000 Hektar aufgeteilt sind. Mit einem Truck fahren wir zur Herde, auf dem Weg erklärt uns Hans noch, wie die Teufelskralle aussieht, wir sammeln einen Skarabäus (Mistkäfer) auf und bekommen erklärt, wie man die sehr beliebten Nussplanzen erkennt, dessen Nüsse hier auf den Wiesen gesammelt werden. Die Herde ist wirklich beeindruckend, viele Kühe haben junge Kälber, alle schauen uns neugierig aber mit ein wenig Respekt an. Als 2. Standbein wird seit 3 Jahren eine Plantage mit Pekanusbäumen aufgezüchtet, sie brauchen 10 Jahre um Früchte zu tragen. Ich hoffe, das Projekt läuft gut an. 

Nachmittags wandern wir über die Plantage an den Feldwegen entlang und sehen eine Zwergohreule, Königswitwen (sehr langer Schwanz), Erdhörnchen und die kleine Schaf- sowie Straußenherde der Farm. Nach dem Abendessen setzen wir uns um ein großes Osterfeuer, welches gewaltige Hitze ausstrahlt. Der Sternenhimmel ist mega gut zu sehen, irgendwie scheinen die Sterne hier näher als in Deutschland zu sein.