Unsere Tour geht weiter in den Süden, genau genommen in den Südosten, in die Stadt Dunedin. Das ist der gälische Name für Edinburgh, also habe ich hohe Erwartungen, da Edinbourgh das Ende unserer EuroVelo Tour war. Innerhalb von 2,5 h kommen wir dort an und fahren direkt in unser Ziel Lanarch Castle, das auf einer Halbinsel ca. 7km von Dunedin entfernt auf 300m Meereshöhe liegt. Im Nebel erklimmen wir die Hügel, das kleine Schloß liegt im Wald und kostet 39 Dollar Eintritt. Nicht für Hotelgäste. Der Park ist ganz hübsch, das Schloß ist eher ein Herrenhaus. Unser Zimmer oberhalb des ehemaligen Stalls ist zwar einzigartig aber entpuppt sich für uns als klare Enttäuschung: schräge Wände, Minizimmer und total hellhörig. Gemeinschaftsduschen und WC, in keinem gutem Zustand. Auf sowas sind wir gar nicht eingestellt und daher stornieren wir die Unterkunft und suchen uns was Schöneres. Dies finden wir in St. Clairs, direkt am wunderschönen Sandstrand. Ein Apartment mit Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer, hübsch eingerichtet. Beim Spaziergang am Strand entdecken wir einen ziemlich großen Seeleoparden, der schlafend am Strand liegt und die letzten Sonnenstrahlen genossen hat. Zum Glück hat uns eine junge Deutsche, die Work & Travel macht, rechtzeitig aufgeklärt, dass es gefährlich werden kann, wenn man ihm zunahe kommt. Wir dachten nämlich erst, das Tier sei krank oder gar tot. Aber tatsächlich hielt es nur ein Nickerchen und wir laufen beruhigt weiter den schönen Strand entlang und genießen den Sonnenuntergang und die tosenden Wellen. In der Eckkneipe Salt um die Ecke gibt es Burger, Pommes und Salat für mich.
Am nächsten Morgen frühstücken wir im Apartment. Unsere heutige Tour startet erst um 14h, daher haben wir Zeit Dunedin auf eigene Faust zu entdecken. Der Chinesische Garten am Eingang der City ist sehenswert, eine kleine Oase in der lebhaften Stadt. In der City ist das Octagon, ein Achteck mit wichtigen Gebäuden wie dem alten Regent Theater, der Town Hall, der St. Paul´s Cathedral (schöne Buntglasfenster mit Robben) und einem Denkmal des Poeten Robert Burns usw. Danach laufen wir den Hügel hinauf zur berühmten Otago Boys High Scholl, die etwas an die Schule von Harry Potter erinnert. Unsere Tour heute bringt uns mit dem Bus auf die Peninsula zum Allen Beach, wo Seelöwen und wieder ein Seeleopard und Blau-Pinguine am Strand chillen. Danach fahren wir mit einem Fischerboot an der Küste entlang. Hier nisten die majestätischen weiß-schwarzen Albatrosse. Die See ist heute wirklich stürmisch, etwas regnerisch und so wird der Törn schon ein wenig anstrengend. Die Albatrosse schweben über uns an den Felsen entlang, außerdem sehen wir Royal Spoonbills (Königslöffler) und andere Seevögel. Spannend finde ich einen roten Schwarm „Krill“, das sind ganz kleine Krabben, die ein leckeres Menü für die Vögel und Robben darstellen. Im Anschluß besuchen wir noch die Pinguin-Kolonie, ein Bauer hat hierfür seine Felder wieder in Regenwald renaturiert und so können die seltenen Gelbaugen-Pinguine vom Strand die Felsen hochklettern und dort nisten. Sie sind leider massiv vom Aussterben bedroht. Keine Lebensräume mehr vorhanden, die Schafe haben in Neuseeland Vorrang! Wir sehen in der Dämmerung mit den Ferngläsern wie 2 Pinguine aus dem Meer krabbeln und über den Strand laufen, um zu ihren Nistplätzen zu gelangen. Ein berührendes Erlebnis. Aber tatsächlich gibt es dieses Jahr nur 4 Gelbaugenpinguin-Pärchen in diesem kleinem Gebiet.
Dunedin ist sehr hübsch, aber kommt keineswegs an Edinburgh heran. Viele Bauten sind viktorianisch, doch die Altstadt von Edinburgh ist viel größer, älter (klar) und beeindruckender 🙂















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