Nach einem ausgiebigen Stadtbummel durch die Altstadt mit Tapas auf der Plaza Nueva und einem kurzem Besuch beim Guggenheim Museum (war leider schon zu, geniale Lage am Flussufer mit glitzernder Fassade, die an ein Schiff erinnert) genießen wir die letzte Nacht in einem Bett. Ab Morgen zelten wir. Das Frühstück ist lecker, wir sprechen mit einem holländischen Pärchen, das den Camino von Irun bis Bilbao gelaufen ist. Schnell sind die Räder aufgesattelt und wir verlassen die Altstadt, kommen via Gewerbegebiet in die Vororte. Dann wird es idyllisch und wir kommen in die waldigen grünen Hügel östlich von Bilbao. Der Spaß endet, als unser Routenplaner Komoot uns einen schmalen Trail in die Wildnis hochschickt. Fahren unmöglich, so verwildert ist es hier. Wir schieben die Drahtesel mühsam und schimpfend den felsigen Pfad nach oben. Das kostet Kraft, ausgerechnet an einem Tag, der mit 1.300 Höhenmetern eh schon sehr herausfordernd geplant ist. Nach 2 km Schieben ist wieder Fahren möglich, doch Schlammlöcher stoppen uns und mein Schuh wird nass. Endlich gelangen wir wieder auf einen Karrenweg und verlassen erleichtert den Bergwald. Ich beschließe umzuplanen auf Rennrad-Wege, das ist mir sicherer. Endlich sind wir oben auf einer einsamen Asphaltstraße mit herrlicher Aussicht auf die umliegenden Wälder und Berge. Viele Rennradfahrer sind am Sonntag hier unterwegs, alle grüßen. Wir passieren Munitibar, Aulesti und gelangen in Lekeitio ans Meer. Nach einer Eispause gehts auf der schattigen Küstenstrasse nach Ondorroa, wo wir am sandigen Strand ins Meer abkühlen und in der Sonne erholen. Zum Campingplatz Gabona sind es nur noch 3 km, am Wegesrand wachsen Walderdbeeren. Heute 78 km und 1.225 Hm.

Die Gegend hier erinnert uns an die Schweiz, es ist sehr ruhig und grün. Wir bauen unser Zelt auf und genießen auf der Terrasse der Rezeption ein Steak mit Pommes und Bier. Von hier oben hat man sogar Meerblick. Uns geht´s richtig gut. Wir sind happy endlich gemeinsam unterwegs zu sein.