Am späten Vormittag fahren wir am östlichen Von-Lindequist-Gate herein. Zu meiner Überraschung ist die Vegetation aufgrund der späten und in diesen Jahr intensiven Regenzeit sehr grün. Wir sind alle etwas aufgeregt, was wir entdecken werden und die Kamera sind in Position. Klaus bleibt ganz cool hinter seinen Steuer und fährt den Bus entspannt über die Schotterpisten. Begrüßt werden wir von einem kleinen Dikdik, das auf der Straße steht und uns neugierig mit großen Augen anschaut.
Zebras mit einem Streifengnu in der Mitte (diese Kombi sieht man öfter) folgen, ein gelb-beiger Schakel läuft durch den Sand. An der Etoshapfanne, ein ehemaliger Salzsee sehe ich das erste mal eine Gabelschwanzrake (ein kleiner, sehr schöner lila-türkis-schimmernder Vogel) und eine Wasserschildkröte kriecht von der Straße ins Gebüsch. Wir fahren zum Onkoni Camp und weiter nach Stinkwater. An der Andoni Wasserstelle grasen Zebras, ein Gnu sowie Kiebitze mit langen roten Beinen baden im Wasser. Dann erspähen wir Steinböckchen und Kronengucker. Am nächsten Wasserloch schlafen zwei Nilgänse und diverse Wasserschildkröten dösen in der Sonne. In der Steppe grast ein Streifengnu. Wir fahren weiter und werden von einem Geparden, der im Gras sitzt, überrascht. Er wird müde, gähnt und streckt sich hin. Die Autos scheinen ihn nicht zu stören, er kennt das Schauspiel. Mir tut es ein wenig leid, dass wir in seinen Lebensraum eindringen. Noch deutlicher spüre ich das, als wir auf die in der Nähe ruhende Gepardenmutter mit zwei Jungen unter einem schattigen Busch aufmerksam gemacht werden. Die Besucher geben die Informationen, wo welche Tiere gerade sind, weiter wenn die Autos sich kreuzen. In Folge stehen dann alle Autos und Busse direkt vor den Tieren.
Wir sehen eine Oryxherde, zwei Kudus, eine Herde mit Impalas, einen Schlangenadler auf der Baumkrone, Straußenpaare, einen Raubadler, Springböcke, einen Sekretär (eine Greifvogelart), einen Marabou, Streifengnus, Impalas und Zebras an der Wasserstelle. Plötzlich läuft ein ein weißer Elefantenbulle langsam auf eine Wasserstelle zu. Er spielt im Wasser, trinkt und entfernt sich wieder. Sehr majestätisch. Die alten Bullen leben alleine, erklärt uns Klaus. In der Ferne sehen wir fünf Löwen im Gras dösen, sie sind mit der Kamera kaum einzufangen und auch mit dem Fernglas nur schwer zu entdecken.
Auf dem Weg zum Ausgang des Parks kommen wir an einem Siedelwebervogelnest, das in einem Baum hängt, vorbei. Eine Giraffe stolziert auf das Wasserloch am südlichen Ausgang des Anderson Gates zu. Wir sind glücklich nach diesen vielen tierischen Begegnungen. Es ist mega, diese Tiere life und in ihrer natürlichen Umgebung sehen zu dürfen.
Unser Resort Etosha-Nationalpark Village liegt direkt hinter dem Gate. Kleine, luxuriöse Bungalows im Buschstil mit viel Holz, einer Außenterrasse und Picknick Platz. Meine Hütte ist die letzte der Reihe und ziemlich abgelegen :-).
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