my story 2022

Monat: November 2022 (Seite 2 von 2)

Waitomo Glowworm Caves und Tongariro Crossing

Gestern besuchten wir die Glowworm Caves von Waitomo. Das lag 2 Fahrtstunden von Rotorua entfernt in einer schönen Bergregion. Der Abschied von Vivien in Redwood B&B ist uns schwergefallen. Sie hat uns noch viel über ihre Heimat Malaysia und ihren persönlichen Weg nach Neuseeland erzählt. In den Höhlen gibt es wieder eine große Cathedral mit tropfenden Stalaktiten und Stalakmiten. Die Akustik ist sehr gut, aber keiner will vorsingen. Unter der Haupthöhle ist eine weitere Höhle mit See. Unser Boot gleitet in völliger Dunkelheit unter Tausenden von blau leuchtenden Glühwürmchen hindurch. Alle sind still. Faszination pur. Die kleinen Würmchen sind Pilzmückenlarven, die nur hier leben.
Abends erreichen wir nach mehreren heftigen Schauern unser nächstes Resort im vulkandominierten Nationalpark Tongariro.

Tongariro Crossing:
Um 8h treffen wir uns bei Adrift Tours zu der Wanderung über den Tongariro Vulkan. Unsere Gruppe umfasst 13 Personen plus 2 Guides. Aufgrund des heftigen Windes werden wir gut ausgestattet mit Handschuhen, Regenhosen und Mütze. Bei Sonne und richtig heftigen Windböen starten wir die 19km Wanderung am Hang durch die Lavafelder der Vulkane. Der letzte Ausbruch war 1996, also noch nicht lange. Gräser, Büsche und Moose wachsen bereits. Der Wind macht es uns echt schwer, die Böen werfen uns fast um. Unser Guide entscheidet ca 1 km vor dem Gipfel, dass es zu gefährlich wäre den Grat bis zur Spitze des Tongariro hochzusteigen. Gestern ist jemand dort abgestürzt und hat sich verletzt. Wir sind alle einsichtig. Der Wind ist wirklich krass und unberechenbar. Also genießen wir die Ausblicke auf die Ostseite und die Vulkankrater und steigen von 1.700 Hm wieder ab. Pause machen wir nach 14 km in einer Schutzhütte. Eine sehr schöne Wanderung in interessanter Natur.

Zischende Geysire und blubbernde Mudholes

Nach einem lustigen Frühstück mit Karin und Rolf aus Stuttgart im B&B von Vivienne starten wir mit der nächsten Tour im Te Puia Geothermalpark mit sanft fauchenden Geysiren, blubbernden Mud Holes und viel Schwefeldampf. Unser Māori Guide erklärt uns viel, inzwischen haben wir uns an die merkwürdige Aussprache gewöhnt. Eier heißen Iggs, nicht Eggs. Der Geysir ist jede Stunde aktiv und erreicht 30m. Das Wasser fällt auf weiße Siliziumterrassen hinab. Die Schlammlöcher sind 80-90 Grad warm. Zu heiss für ein Bad, der Schlamm kann aber als Fango für den Rücken genutzt werden. Im Anschluss besuchen wir die National Kiwi Hatchery, wo die bedrohten National-Vögel aufgezüchtet werden. Dazu werden den wilden Kiwis die Eier gestohlen. Nicht so schön, aber ihre Überlebenschance in der Wildnis wäre aufgrund der vielen Fressfeinde nur 5 %. Die nachtaktiven Vögel sind dick, mit pelzartigen Federn, langen Schnabel und Mini-Flügeln, die sie gar nicht verwenden. Sie können nämlich gar nicht fliegen. Die Eier sind 1/3 ihres Körpergewichts. Alle Neuseeländer lieben diese lustigen Viecher. Wir sehen die gerade geschlüpften Küken, das zuletzt auf die Welt gekommene wurde Schatz genannt.
Nachmittags fahren wir in die Berge zum türkisfarbenen Champaign Pool, allerdings hat das Reservat nur an den Wochenenden geöffnet. Kein Pool. Dafür ein weiteres Mudhole. An einer alten Tankstelle machen wir einen Kaffeestop im Beeny Bee. Rotorua inkl. seiner Gärten ist allerdings auch einen Spaziergang wert. Abends besuchen wir nochmal den Redwood Treewalk, der nachts wunderschön beleuchtet wird.

Ein Tag bei den Hobbits

Am Montag verlassen wir die Paoanui Lodge und fahren nach Matamata zum Hobbiton Movie Set. Auf der Farm der Familie Alexander wurden die Hobbit Filme und Herr der Ringe gedreht. Eine kleine gutgelaunte Chinesin mit perfekten Englisch und großem Fachwissen führt uns an den Hobbit Cottages entlang. Es gibt 44 Häuschen, leider alle nur mit Fakefassade und keine tatsächlich eingerichteten Wohnräume. Ich war bisher kein Fan aber werde mir die Filme jetzt mal anschauen. Im Green Dragons Inn bekommen wir einen Cider.
Danach gehts weiter nach Rotorua zum Redwood B&B. Vivienne empfängt uns fröhlich und empfiehlt den nahegelegenen Redwood Tree Walk zu besuchen. Die Mammutbäume sind über 117 Jahre alt, 28 Hängebrücken verbinden die Redwoods auf 8 bis 20m Höhe.

Hot Water Beach

Dieser Tag wird sehr paradiesisch. Nach dem Frühstück machen wir einen Walk zu einem Wasserfall. Die Pflanzen sind so anders hier. Vor allem riesige Farne mit lustig geschwungenen Enden. Das Wasser fällt von weit oben sanft in einen Pool. Leider noch zu kalt zum Baden.
Das nächste Ziel ist der Hot Water Beach. Gespeist von einer unterirdischen Lavaheizung steigt hier Wasser durch den Sand hinauf. Um die Low Tide ist es perfekt um ein Loch in den Sand zu buddeln für den eigenen Hot Tube. Das Wetter ist heute stürmisch und trüb mit hohen Wellen, ideal um im eigenen heißen Loch abzuhängen. So relaxing! Ich könnte ewig drin bleiben, vor allem nach dem kühlen Sprung ins Meer. Ein Paradies. Die anderen Besucher helfen uns sogar beim schaufeln. Schließlich kommt die Flut und überspült unser heißes Loch.
In Hahei machen wir einen Spaziergang zur Cathedral Cave, diesmal über den Landweg, der sich in sanften grünen Serpentinen zum Strand hinab schlängelt. Wir laufen durch die Höhle, wo Vögel brüten. Im Meer stehen imposante weiße Felsen, an denen die Wellen brechen, daher stehen sie fast wie auf einem Sockel. Ein Felsen hat die Form eines Segels. Ein himmlischer Strand, der Kontrast zum gestrigen Wetter ist extrem. Heute ist alles grau und beige, gestern türkis und gelb.

Welcome to New Zealand

Gut gelandet und Einreise ohne Stress. Ein Shuttle hat uns abgeholt und nach Auckland gebracht. Das Ponsonby Manor ist ein hübsches weißes viktorianisches Haus mit Garten. Da unser Zimmer so früh noch nicht fertig ist, laufen wir erstmal die Hauptstraße entlang und suchen ein Café. Im Innenhof frühstücken wir mit Flat White, Brownie (J.) und Brocoli-Spinat- Soufflé (M.) Der Jetlag ist jetzt echt fies, totale Müdigkeit macht sich breit. Also erstmal ein Schläfchen . Um vier Uhr erwachen wir wieder zum Leben und laufen in die Innenstadt von Auckland zum Skytower. Geniale Aussicht von hier oben (328m Gesamthöhe, Plattform 186m) auf den Hafen und die vorgelagerten Inseln. Viele Hügel von erloschenen Vulkanen. Im Hafen genießen wir ein Bierchen auf der quirligen Terrasse des Holimoli und zurück in unseren Stadtteil Ponsonby finden wir einen Inder mit typischen Streetfood.
Am nächsten Morgen holen wir den Leihwagen in der City ab. Ein Kia Cerato, ganz nett aber der Kofferraum könnte echt größer sein. Oder sind unsere Koffer zu groß? Egal.
Unsere Boottour wurde wegen dem Wetter Forecast von morgen auf heute vorgelegt, also fahren wir umgehend los über den Highway und über die Berge auf geschlängelten Wegen nach Whitianga zur Ostküste. Der Strand ist herrlich, schöne Brandung und fast nichts los. Nach einem Spaziergang am Strand treffen wir Ocean Leopard Tours zu einer 2-stündigen Bootstour zu den Höhlen, Felsen und Inseln. Der Hit ist die Cathedral Cave mit eigenem Strand. Unerschrocken steuert unser das Motorboot trotz Wellengang in die Höhlen hinein. Die Eindrücke sind gigantisch. Leider müssen wir uns an den neuseeländischen Slang erst gewöhnen und verstehen daher nur die Hälfte der vielen Informationen.

Um halb acht kommen wir im Pauanui Pines Motor Lodge an. Die Chefin empfängt uns freundlich und zeigt uns unser gemütliches Ferienhaus mit eigener Terrasse in herrlich ruhiger Natur nicht weit vom Strand. Den Whirlpool werde ich morgen früh testen.

Paris: Visite à ma nièce Anabelle

25.09.2024

Ano studiert seit September 2023 an der Sorbonne Soziologie. Ich war noch nie da. Das wird endlich mal Zeit, denke ich und buche mir einen ICE von FRA nach PAR. Um 8:09 gehts hier am Südbahnhof los, um 12:52 bin ich am Gare de L´Est. Alles für EUR 65,95. Cool wie immer steht sie hinter der Absperrung und wartet auf mich. Wir gehen erstmal in ihrer Nachbarschaft in eine Falafelbar und holen uns eine Stärkung. Klein und sympatisch, die Bude. Da es immer noch weiterregnet, verschieben wir uns in ein Café um die Ecke, dort erstmal einen Chai Latte (Ano) und einen Flat White (ich), einfach gechillt Leute gucken. Wir verstehen uns wie immer. So schön. Danach finden wir unser AirBnB in Belleville (unweit) auf Anhieb, haben aber Probleme den in einem Fahrrad versteckten Schlüsselkasten zu finden. Sehr gut getarnt, typisch Paris, kenne ich ja, denke ich mir. Das Appartment in einem weißen 80er Bau in einer Seitenstrasse, enger Aufzug, muffiger Flur mit türkisfarbenen Teppich an den Wänden , aber innen gemütlich eingerichtet: offene Küche, kuscheliges Sofa, modernes Bad, liebevolle Einrichtung. Unser Gastgeber heißt xxx. Spannend so zu erforschen, wer eigentlich dort wohnt, was er mag (definitv Musik und gutes Essen). Wir fühlen uns sofort wohl. Li und Pat kommen erst gegen 16:00, sie waren ein paar Tage in der Normandie. Ihr Corsa parkt sicher in der Tiefgarage. Da wir alle müde sind, gehen Pat und ich nur noch einkaufen in der Nachbarschaft (regnet immer noch), dann kochen wir Spaghetti Carbonara nach Jacques Rezept. jacques Anabelles Freund kommt gegen acht auch zum Essen. Er macht eine Ausbildung bei der Pariser Feuerwehr. Zur Pasta einen vin rouge. Danach Fromage. Alles schön gechillt hier in Paris.

Day 2/ 26.09.2024

Am nächsten Morgen scheint zwar immer noch keine Sonne, aber es ist trocken. Wir gehen zum Cimitière du Père-Lachaise. Dort liegen viele Promis. Wir besuchen Fréderic Chopin, Oscar Wilde, Jim Morrison, Simone Signoret, Edith Piaf und Sarah Bernhard (Schauspielerin). Riesig, beeindruckend, mystisch, vermoost. Raben beherrschen hier die Szene, sie sind fast genervt über die vielen Spaziergänger. Am Grab von Morrison fragt eine Fremdenführerin mit unwissenden Gästen, ob wir ein Lied von Jim Morrison kennen. Endlich kann ich Pat überzeugen, dass wir auch wieder auf die weltlichen Genüsse achten sollten, wir verlassen den Friedhof und steuern ein paar Lokale in Belleville an. In einer Bar gönnen wir uns erstmal einen Espresso, gegenüber in Supermarchée hole ich ein paar französische Snacks. In einem chinesischen Lokal locken Dim Sung mit Krabben to go. Belleville gefällt mir sehr gut, unaufgeregt, typisch für Paris, gemischte Bevölkerung, viel Treiben auf den Straßen und vor allem: sehr wenig Autoverkehr. Die Fahrräder beherrschen nicht nur diesen hübschen Stadtteil sondern ganz Paris. Autos müssen Fussgänger und Fahrradfahrer achten. Wenn du eine Straße als Fussgänger überquerst, haben die Räder Vorfahrt. Man muss echt aufpassen. Wir bummeln gemütlich weiter Richtung Rue Oberkampf und trinken noch einen Dezi Rotwein in einer Bar. Ich werde müde und gehe alleine zum Appartment zurück um ein wenig zu schlafen, Li und Pat wollen Noten kaufen. Ano ist in der Uni, abends wollen wir wieder zusammen kochen. Li zaubert eine Bowl mit Salat, Hähnchen und Cashews. Ich räume die Küche auf. Gute Arbeitsteilung. Wir lachen viel.

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