my story 2022

Monat: Juni 2022 (Seite 2 von 3)

Eurovelo 21: Plymouth – Lydford

Auch wenn die Sonne sich erstmal verabschiedet hat, hätte der Empfang durch England nicht freundlicher sein können. Fucking amazing.
Wir wachen im gemütlichen AirBnB auf (eigenes Bad) und machen uns Tee mit Instant Porrigde in der Gästeküche. Dann radeln wir am Hafen entlang zum Radcafe um Lianes Schaltung reparieren zu lassen. Das Café hat leckere Bagels und ist super süß eingerichtet. Lauter Bikes hängen an den alten Wänden. Bikerepair ist nur donnerstags aber sie kennen eine Werkstatt und avisieren uns. Draußen werden wir und unsere Räder von zwei Rennradlern beäugt. Wir kommen sofort ins Gespräch und erzählen was wir tun. Sie sind bereits fertig mit ihrer Ausfahrt, relaxen im Café und bieten uns Shuttle zur Werkstatt. Morgen nehmen sie an einem 100-Miles-Rennen durch Dartmoor teil. Die Werkstatt ersetzt den Schaltzug sofort. Klasse! Weiter gehts durch Plymouth zurück auf den Track. Regen ist avisiert, wir fahren einfach so weit wir kommen. Der “Dragons-Track” ist auf alten Schienen, diesmal asphaltiert und geht durch grüne Wälder über alte Brücken und durch dunkle feuchte Tunnel. Viele Wanderer und Biker sind unterwegs. So schön. Hinter dem Dorf Tavistock beginnt Dartmoor, Ponys und Schafe weiden auf den endlosen Moorwiesen. Der Wind bauscht auf, es wird ungemütlich. Aber egal, es ist so schön das alles zu erleben und zu sehen. In Yelverton kaufen wir Food. Tavistock ist eine alte kleine Stadt mit schönen Marktplätzen, wo man auf einem Flohmarkt herrlich bummeln kann. Alle Menschen sind so freundlich. Hügelig gehts durch Peters Tavy und Mary Tavi. Nix los hier, nur hübsche uralte Steinhäuser und kleine Farmen. Der Wind wird noch stärker, wir können kaum noch fahren. Kurz vorm Ziel Lydford, erwischt uns der Regen. Unter dichten Bäumen ziehen wir schnell das Regenzeug an, machen kurzen Stopp und meistern den letzten km zum Campingplatz. Auch hiervon lustig-herzlicher Eigentümer, für 10 GBP dürfen wir auf die Wiese. Im Sturm bauen wir das Zelt auf, aus lauter Hektik finden wir die ausnahmsweise mal dringend benötigten Heringe nicht. Der Zeltplatz hat Ersatz. Auf den Schreck gehen wir ins Pub, es ist voll, wir bekommen keinen Tisch dort aber werden vom anderen Campern an ihren Tisch eingeladen. Es gibt Lager, Cider, Lamm und Burger. Schöner Abend mit netter Konversation mit 2 englischen Paaren. Könnte nicht besser sein. Der Regen wartet bis wir im Zelt sind. So polite 😀

Tag 20- Morlaix-Roscoff und Fähre Plymouth:

Also, wenn die Zwillinge nicht mehr zurück nach Deutschland kommen wollen, sind definitiv die Engländer Schuld. Soviel Hilfsbereitschaft und nette Menschen wie hier ist fast nicht mehr zu übertreffen. Auch die Landschaft ist unglaublich schön, Mary ist völlig aus dem Häuschen. Aber eins nach dem anderen…
Die letzten Kilometer in Frankreich Bus zur Fähre starten wir sehr früh, es ist schon 23 Grad um 8h morgens und wir müssen um 12h am Ableger sein und vorher noch Roscoff anschauen. Kurz vorm Ziel ist der Radweg vom Meer überflutet, aber dank Alpencrosse mit Flussdurchquerungen haben die Mädels damit Erfahrung und haben dann aber erstmal nasse Füße. Zumindest Marys MTB-Schuhe saugen sich total voll, so dass sie erstmal ausgeschüttet werden müssen. Es dauert sehr lange, bis sie aufhört sich über die nassen Schuhe aufzuregen 🙈. Hätten wir doch die Straße genommenen. Naja, Roscoff ist eine hübsche kleine Hafenstadt und wir frühstücken erstmal in einem Café mit Terrasse dann noch in ein Süßigkeiten- Geschäft Proviant für die Fähre kaufen. Die Fähre ist riesig und erinnert uns an ein Kreuzfahrtschiff. Wir dürfen als erste in den großen Bauch, noch vor den Motorrädern und Autos. Dann geht es aufs Sonnendeck, und wir trinken ein Abschiedsbierchen. Adieu La France, es war eine tolle Zeit hier. Nur einen Tag leichter Regen, super Radwege und interessante Städte, die uns zu zukünftigen Reisen locken werden.
Auf dem Sonnendeck kommen wir mit einem sehr interessierten englischen Pärchen ins Gespräch, zunächst über unsere Reise, aber schließlich erzählen wir über unsere Familien und das Leben an sich. Sie leben mitten in Dartmoor und haben eine deutsche Schwiegertochter aus Leipzig und kennen auch Deutschland ziemlich gut. Mit ihrem Campervan sind sie sehr viel in Europa unterwegs gewesen. Kurz vorm eintreffen in Plymouth geht es noch ins Board-Restaurant und es gibt eine leckere Auswahl. Ein letztes Mal bezahlbare Shrimps.
Als wir dann mit den Rädern an die Passkontrolle gehen, ist vor uns eine englische Radgruppe mit Gravelbikes. Schnell wird sich über die Räder ausgetauscht und wir fragen sie, ob sie ein gute Radwerkstatt in Plymouth kennen, weil Möhrchen sich nicht mehr runterschalten lässt, also die 3 letzten kleinen Zahnräder blockieren. Der Chef der Jungs wird herbeigerufen von den anderen, er bietet sofort seine Kenntnisse als Mechaniker zum Erstcheck an. Sie haben WD40 dabei und er sprüht fleißig, und findet heraus, dass der Schaltzug an der Einführung in den Rahmen ausgefranst ist. Das Rad muss also in die Werkstatt, und sie geben uns den Tipp, es im Fahradcafe „Rockets and Rascals“ in Plymouth zu versuchen. Dort soll es nicht nur guten Cafe geben, sondern auch Räder repariert werden. Das ist doch eine tolle Idee, bei der Reparatur im Café zu warten und es sich gut gehen zu lassen, solange das Bike auf Vordermann gebracht wird.
Die Mädels wollen sich natürlich gleich mal rechts einreihen auf dem weg in die Stadt, zum Glück passen Engländer auf und sie fahren dann links weiter😀. Das Airbnb wird schnell gefunden und sie genießen es heute mal in einem Bett zu schlafen nach drei Wochen im Zelt.

Eurovelo Tag 18 und 19: Le Roc-Saint-André – Mur-de-Bretagne (98km) – Morlaix (122km) von Mini

Gestern und heute haben sich meine Mädels ganz schön gequält. Es war mega heiß und schwül und sie sind gestern den ganzen Tag am Kanal entlang geschossen. Ich finde, viel zu schnell. Für das niedliche Örtchen Josselin mit dem tollen großen hochaufragenden Schloss war gar keine Zeit. Ich werde hier demnächst mal alleine hinfliegen, war total hübsch dort. Und es gab auch ein Hotel du Chateau, mal was anderes als dieses Camping jede Nacht… Birgit hat uns gestern verlassen, sie fährt nun noch eine Woche alleine durch die Bretagne. Die Zwillinge und ich steigen morgen in die Fähre von Roscoff nach Plymouth.

Heute ging es erst wieder am Kanal entlang und dann ab dem Örtchen Carhaix, wo wir einen Galette gegessen haben auf einer alten stillgelegten Eisenbahntrasse durch die Wälder und an riesigen Weizenfeldern und Kuhwiesen vorbei. Der Kanal ging erst immer bergauf, die Schleusen waren aber meistens ziemlich verlassen. Hübsche alte Schleusenwärterhäuschen mit tollen Blumen- und Rosengärten davor. Dann ging es wieder lang bergab, es kamen uns einige Radler entgegen, aber wir haben nur einen Graveller gesehen, der in unsere Richtung fuhr. Die Eisenbahntrasse war klasse, ganz oben war ein verlassener Bahnhof, wo wir bei km 100 eine Rast gemacht haben. Wir haben uns überlegt, den Bahnhof in ein Café mit Übernachtungsmöglichkeit auszubauen. Jeder der oben ankommt, ist bestimmt mega hungrig und würde dort pausieren. Wir bieten dann Galettes und frische Meeresfrüchte an 🙂 Und tarte au citron. Auf dem Weg haben wir eine neugierige Ziege kennengelernt, die am Wegesrand angepflockt war. Sie hat ihre Kette quer über den Weg gespannt. Um passieren zu können, mussten wir sie mit einem Apfel bestechen. Echt wahr!! Dann hätte uns fast noch eine galloppierende Reiterin umgerannt. Sie hatte ihr Pferd nicht im Griff. Tsss…

Als wir in Morlaix nach 120 km und über 600 Höhenmetern endlich ankamen, mussten wir noch zum Decathlon frisches Gas und einen neuen Campingkocher kaufen. Der alte hat den Geist aufgegeben. Erschöpft und erhitzt kamen wir dann endlich an einem wunderschönen, kleinen Campingplatz an. Die Bretagne gefällt uns sehr gut, viele alte Steinhäuser, kleine Dörfer, ein paar Chateaus, alte Herrenhäuser, viel grün und alles blüht. Auch hier im Juni Vorsaison, alles friedlich. Jetzt freuen uns jedoch auf England. Hoffentlich wird uns auf der Fähre nicht schlecht. Bonne nuit!

Tag 17 – Blain nach Le Roc-Saint-André – von Mini

Hallo zusammen, heute darf ich den Blog schreiben, ich bin Mini, das Eulenküken, das seit Lacanau mitfährt. Vielleicht war ich auf den Fotos schon zu sehen. Birgit fährt nur noch drei Tage mit, und dann muss doch jemand auf die Zwillinge aufpassen in den restlichen 6 Wochen. Bin genauso reiselustig wie die anderen und lerne auch das bikepacking jetzt. Ist schon ziemlich anstrengend, jeden Abend Zelt aufbauen, einräumen, einkaufen und kochen. Aber das machen die Mädels mittlerweile im Flug, und es gibt auch immer was für mich, nicht nur Vogelfutter. Tomaten – Gurkensalat, Kartoffeln mit Quark und Rockefort, Spaghetti mit Ratatouille wie heute zum Beispiel. Natürlich mit Rotwein und Chips nach dem Abendspaziergang durchs, leider sehr eingeschlagene Dorf mit schöner Kirche und Bogenbrücke aus dem 18. Jahrhundert. Sonst war der Tag für mich sehr ruhig, es ging immer am Nantes-Brest-Canal entlang, der Vogelwelt gefällt es dort sehr gut, es gab viele Reiher, Schwäne, Enten und Störche. Apropos Störche, als wir an einem Storchennest vorbei fuhren, standen dort die vier französischen Radler, die wir schon 2x getroffen hatten und schossen Fotos. Da dies die dritte Begegnung war, kamen wir ins Gespräch. Die vier sind auf gleicher Strecke unterwegs, schlafen aber in Herbergen und fahren nach Roscoff und dann wieder zurück auf gleicher Strecke. Komischerweise kamen sie gleich auf ihr mit geführtes Gepäck zu sprechen, sie machen sich immer einen Cocktail vorm Abendessen selbst, einen Tea-Punch und führen eine Flasche Rum mit. Da wurden meine Mädels hellhörig. Es wird aus Rum, Zitronensaft, Rohrzucker und Wasser gemixt.

Das wollen die drei jetzt auch ausprobieren, immer nur Rotwein wird zu eintönig, zumal sie alle drei Symptome einer Rotweinallergie bemerken. Nasen gehen zu nach wirklich immer nur kleineren Mengen. Mehr als eine Flasche zu dritt gibt es nicht.
Was sonst noch passiert ist? Das Örtchen Malestroite war sehr mittelalterlich, mit historischer Altstadt und schon britisch aussehenden Steinhäusern, ganz vielen Hazsbooten am Canal. Mary war etwas müde beim anfahren und ist mal kurz auf Liane gefallen, aber keine Verletzungen. Und der Campingplatz in Le Roc-Saint-André ist 3 Sterne, es gibt Klopapier auf den Toiletten, ein überdachten Pool und Oldtimer Wohnwagen auszuleihen als Übernachtungsplatz.

Eurovelo Tag 16: Frossay – Blain

Mangels Baguette-Versorgung verlassen wir den Camping nur mit einem Kaffee und beschließen, das Frühstück in Nantes zu nehmen. Es geht weiter an schattigen Kanälen entlang durch kleine urige Dörfchen mit alten Steinhäusern. Die Eurovelo-Route könnte kaum hübscher sein. Bis nach Nantes sind es dann wegen einem unnötigem Umweg dann doch noch 40 km. Die Alternativ-Route am Fluss wäre schöner gewesen, aber hinterher ist man immer schlauer. In Nantes suchen wir ein Café am Place Graslin und essen einen Croque Monsieur und einen Croque Madame. Danach schauen wir die Kathedrale St. Nicolas und St. Pierre an sowie das Schloß der Herzöge der Bretagne mit einem schönen Wassergraben. Nantes ist sehr sehenswert, es wäre toll, hier mehr Zeit zu verbringen. Auf der Ile de Nantes gibt es einen Skulpturenpark aus Steam-Punk-Tieren, z.B. ein 12m-hoher-Elefant. Weiter gehts am Kanal Nantes-Brestes in nördlicher Richtung nach Nortes-sur-Erdres. Die Räder rollen entspannt am grünen Kanal entlang. Nach 101 km kommen wir nach Blain zum Camping am Chateau e la Groulais. Der Empfang könnte freundlicher sein, die Dame versteht nicht, welche Probleme Radfahrer haben, wenn sie eine Powerbank aufladen möchten. In der Dusche ist es uns zu unsicher. Egal, schließlich dürfen wir sie ihr doch geben und sie lädt sie Übernacht in der Rezeption. Ich finde, im Süden waren die Franzosen freundlicher.

Eurovelo Tag 15: Moutiers-en-Retz – Froissay 77km

Morgens kommen wir ins das schöne Atlantikstädtchen Pornic, das in einer Flussmündung liegt und einen schönen Hafen hat. Wegen der Ebbe liegen alle Boote im Schlamm. Die Franzosen nutzen den Sonntagmorgen um sich zu einem gemütlichem Stadtbummel zu treffen und dann setzt man sich in eines der vielen Restaurants oder auf dem Markt, wo man auch Gemüse und Fleisch einkaufen kann. Pornic hat eine schöne verwinkelte Altstadt und ein Schloß. Weiter gehts an der sonnigen Küste entlang. Plötzlich hören wir laute Disko-Mucke. Ein Open-Air-Spinning-Club trainiert direkt am Strand in einem Cafe mit Blick aufs Meer. Der Kurs geht richtig ab. Wir feuern sie an und sie grüßen und feuern uns natürlich auch an. So schön. Wir kommen an die Loire-Mündung, folgen ihr ein wenig ins Landesinnere und machen Pause in einem Restaurant am Meer in St. Brevins-le-Pins. Es gibt Burger mit Pommes. Danach zur Abkühlung ins Meer. Der Strand ist hier so ein Zwischending aus Fluß und Meer, die Wellen sind aber recht stark. Wir folgen der Loire in östlicher Richtung und kommen schließlich an einem idyllischen Campingplatz in Frossay an einem Kanal an. Die nette Receptionistin verrät uns, dass Schwimmen im Kanal zwar verboten sei, aber ja…. jeder würde es tun. Na gut :-)! Wir hüpfen natürlich rein. Das Wasser ist ganz weich. Zum Abendessen bekommen wir leckere Tapas und einen frischen Rosé.

Eurovelo Tag 14: Saint Hilaire – Le Moutiers-en-Retz

Wieder ein wunderschöner Fahrradtag. Wir verlassen unseren gemütlichen Camping mit dem ganztägigen Möwengeschrei gegen 10 und fahren am Strand in nördlicher Richtung. Es ist zunächst eher bedeckt und daher noch nicht so heiß. Wir radeln durch wellige Pinienwälder, viele Radler kommen uns heute Morgen entgegen. Die Mittagspause verbringen wir an einem kleinen Hafen, wo man frische Austern und andere Meeresbewohner direkt vom Morgenfang serviert bekommt. Na dann bestelllen wir halt Huitres und Crevettes grise. Diese Mistviecher sind echt mini und das pulen dauert ewig. Nach endlosen Feldern und ein paar Kanälen machen wir noch eine Kaffeepause in einem Restaurant am Kanal. Lokale Eisspezialitäten gibt es hier: Caramell au Sel et Beurre. Mega lecker. Wir fahren noch ein paar Kilometer bis wir das hübsche Dörfchen Les Moutiers-en-Retz erreichen und kaufen dort im Supermarkt für unser Abendessen ein. Ich bewache dabei die Räder und beobachte einen Maler, der die Beschriftung für das zukünftige Dorfcafe “La Guinguette“ macht. Der Camping liegt direkt am Meer, von der Rezeption sieht man die Surfer. Wir kochen Linsen mit Tomaten, Zwiebeln, Karotten, Zucchini und dazu einen Vin Rouge. 87 km heute.

Tag 12 – La Faute-sur-Mer nach St. Gilles


Zum Glück, der Wind hat fast aufgehört. Das war gestern echt schwer, 100km mit vollem Gegenwind. Heute früh nur logistische Probleme, weil die Rezeption erst um 9h die vorbestellten Baguettes und Croissants ausliefert. Hätten die uns auch mal sagen können, zumal vor dem Eingang ein Baguetteautomat steht. Nach einem späteren Frühstück radeln wir die ersten 40km flowig auf einen super Gravelweg durch den Wald. Wir kaufen Obst und entdecken nebenan eine Fromagerie und ein Fischgeschäft, beide haben den gleichen Eingang. Als wir eintreten, stellen wir fest, dass beide Geschäfte im gleichen Raum sind. Nun ratet mal, welcher Geruch dominiert? Natürlich der Fisch. Es ist wirklich sehr komisch, den schönsten französischen Käse, mit Fischgeruch in der Nase zu probieren und auszuwählen. Für den Verkäufer ist das allerdings total normal, und wir suchen 2x Ziegenkäse aus. Bei der Mittagspause auf der nächsten Stelle am Meer, einer Felsenklippe, schneiden wir uns ein Stück vom Käse mit Marions Küchenmesser ab. Mir schmeckt es gar nicht, irgendwie hat der Käse einen Geschmack nach Waschmittel, Mary und Birgit verspeisen sogar die Rinde. Liegt das wirklich am Käse, oder ist was am Messer, frage ich die beiden. Sie merken nichts davon. Komisch. Der nächste Stopp ist in einem kleinen Café kurz vorm Ziel, hier gibt es Espresso mit Gauffres, Waffeln mit geschmolzener Schokolade. Wieder kommen wir mit den Einheimischen ins Gespräch und erzählen über unsere Reise und sie uns über den Anstieg der Immobilienpreise nach Corona. Immer mehr Leute können online arbeiten und möchten aus der Stadt ans Meer ziehen. Morgen ist Pausentag, deshalb suchen wir uns diesmal einen Campingplatz in der Stadt St. Gilles, damit wir es nicht so weit zum Einkaufen und ausgehen haben. Nach einem Fläschchen Bergerac am Meer lassen wir den Tag ausklingen.

Tag 13 – Pausentag St. Gilles


Mary ist so lieb und holt uns frisches Baguette und wir frühstücken ausgiebig vor dem Zelt auf dem Boden. Leider keine Stühle und Tisch heute für uns. Wieder schmeckt das frisch geschnittene Baguette nach Waschmittel. Jetzt riecht Birgit es auch. Also kann es nicht am Käse liegen, sondern nur am Messer. Abspülen hilft nichts, es kommt aus dem Griff. Dort sieht man einen Rand. Das Messer war in Marys Rahmentasche und dort auch unsere Waschmittelkugeln wir stellen fest dass diese komplett ausgelaufen sind. Das ist des Rätsels Lösung, nur leider ist heute auch Waschtag und wir müssen neue kaufen. Den Vormittag verbringen wir mit Bikeputzen und ölen, dann gehen wir auf den nahegelegenen Markt, kaufen noch mehr Käse und Obst, zum Mittagessen geht’s ins Cafe. Nachmittags endlich einmal ausgiebig an den Strand mit Felsen rundherum. Die Wellen toben, zum schwimmen leider zu stark, es gibt eine ziemliche Unterströmung. Zum Abendessen machen wir uns dann stadtfein, Birgit entdeckt eine Strandbar und lädt uns auf einen Aperol Spritz ein. Dann geht es weiter ins Dorf in ein vom Campingplatz empfohlenes Fischrestaurant. Mary isst Moule et Frites, Birgit einen Salade de la Mer und ich den Fang des Tages, zum Glück als Filet und ohne Gräten.

Eurovelo Tag 10: Rochefort

Rochefort hat nichts mit dem französischen Blauschimmelkäse zu tun. Der schreibt sich mit Q. 🙂

Gestern sind wir von Le-Verdon-sur-Mer nach Rochefort gefahren. 82 km und eine schöne Strecke. Rochefort ist eine alte Garnisonstadt, dort wurden früher Marineschiffe gebaut, gewartet und renoviert. Sehr spannend und eine sehr schöne Altstadt, alles mit ein wenig royalem Einfluss und sehr weitläufig. Dorthin fahren wir mit auf eine besondere Art: eine Schwebefähre, die eine Brücke ersetzt. Sie wurde 1900 gebaut und es ist lustig und gleichzeitig eindrucksvoll mit diesem Gefährt über den Fluss zu schweben. Die Küste von Royan ist auch sehr schön, viele alte Villen am Meer. Wir hätten nichts dagegen eine davon geschenkt zu bekommen. Oder hat irgendjemand vielleicht ein Erbtante an der französischen Küste?

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