Heute morgen ist es eher diesig, aber unsere Hotelchefin erklärt uns, dass es bald aufklären wird. Wir starten den Tag und wollen den rechten Zipfel auf der Skikarte, hinter Badia einen Besuch abstatten. Nach La Villa geht das nur einen Zubringer-Sessellift über ein schönes Flusstal. Oben ist eine kleine Kapelle. Da die Pisten sonst nicht so spektakulär sind, fahren wir wieder zurück und befolgen die Sella diesmal in umgekehrter Richtung, natürlich auf komplett anderen Pisten. Die Beschilderung ist in dieser Richtung grün. Die Pause machen wir auf der Hütte Dantercerpies mit Panoramafenstern und wahnsinnig schönem Blick auf die Sellagruppe und die kleine Cirspitze auf der anderen Seite. Wir teilen uns Spinatnockerln und eine Schinken-Käse-Platte. Da wir noch ein paar Pistenkilometer vor uns haben, bleiben wir nicht allzulange im Pausenmodus und fahren weiter Richtung Wolkenstein und Passo Pordoi. Von hier könnte man auch eine Runde nach St. Christina und auf die Seiser Alm fahren, aber die Zeit haben wir heute leider nicht. Die Ausblicke auf den Langkofel sind einmalig, seine drei Zähne liegen fast in Laufnähe und ragen in den blauen, wolkenlosen Himmel. Es ist wirklich mehr als Genuß hier Skifahren zu dürfen. Die Pisten sind super abwechslungsreich und der Schnee ist prima. Lange Schussfahrten wechseln sich mit roten, blauen und eher selten auch schwarzen Abfahrten. Es sind zwar einige Skifahrer hier, aber man muss fast nie an den Liften warten. Gerade am Nachmittag werden die Pisten auch deutlich leerer und wir sind auch oft ganz alleine unterwegs. Um vier Uhr erreichen wir schließich wieder den Pralongia und machen den Abschluß in der urigen Hütte Ütia Malga Saraghes. Etwas müde nach 28 Abfahrten, 86 Kilometern (natürlich inkl. den Liften), 7.900 Meter Höhenunterschied und 5 Stunden Bewegungszeit bringen wir unsere Skier ins Depot.
Monat: März 2022 (Seite 2 von 2)
Jörg und ich beschließen für ein paar Tage auf die Bretter zu steigen. Ich war ja eigentlich diesen Winter mehr als zufrieden mit dem Langlaufen, auf Abfahrt hatte ich gar nicht soviel Lust. Doch die Dolomiten locken schon und bei dem Wetter? Wir fahren also Donnerstags früh nach San Cassiano, das liegt auf ca. 1.500 m hinter La Villa bzw. Alta Badia noch vor Cortina d´Ampezzo. Nach fast 7 Fahrtstunden erreichen wir das Hotel Lastua, welches wir schon aus 2016 kennen. Sehr authentisch, eher italienisch bzw. ladinisch und schöne Zirbenholz-Zimmer mit kleinem Wellnessbereich und leckerem Abendmenu.
Am Ankunftstag machen wir nur einen Spaziergang durch den hübschen kleinen Ort und holen uns Linzer Torte aus der Bäckerei. Am Freitag morgen gehts dann bei Sonnenschein auf die Piste über unseren Hausberg den Piz Sorega direkt in Richtung Sella Ronda, welche wir startend bei Campolongo im Uhrzeigersinn befahren. Die Beschilderungen sind gut, der Pistenzustand ebenfalls auch wenn die Südhänge doch schon ziemlich grün sind. Via Arabba erreicht man den Paso Pordoi, den ich schon mit dem Rennrad und MTB bezwungen habe. Von dort gehts am Langkofel vorbei nach Wolkenstein. Die Pause machen wir auf der Außenterrasse in einer kleinen Hütte oberhalb von Wolkenstein. Weiter gehts über das Grödner Joch (Paso Gardena) nach Colfosco und Corvara. Von Corvara auch führt eine Verbindung über den Piz Boe auf den Vallon, der mit 2.550 m höchste Berg der gewaltigen Sellagruppe der mit Skiern erreichbar ist, ist. Runter geht es auf der schwarzen Eins, die echt Spaß macht und meine Lieblingspiste werden könnte. Den Nachmittag beenden wir mit einem Feierabend-Kaffee und einer Weinschorle auf dem Hausberg Pralongia. Von hier müssen wir nur noch der blauen 9A ins Tal nach San Cassiano folgen.
P.S. Skifahren mit Maske ist schon ätzend, ich bin echt froh, wenn wir das Vergangenheit nennen können.